In Uri geht der Wolf um. Oder besser gesagt; ging. Schon seit Wochen fehlt vom Tier jede Spur, es ist wie vom Erdboden verschluckt. «Keine Sichtung, keine Risse – gar nichts», sagt der Urner Regierungsrat Beat Arnold im SRF Regionaljournal.
Der Wolf scheint sein Versteckis perfekt getimed zu haben, so rettet er nämlich seine Haut. Der Bund sagt: Tötet ein Wolf mehr als 25 Tiere, darf er zum Abschuss frei gegeben werden. Und zwar während 60 Tagen. Der Wolf von Uri hat im Gebiet um die Gemeinde Isenthal 30 Schafe gerissen.
Wie die Urner Sicherheitsdirektion heute mitteilt, ist diese Frist nun abgelaufen und wird auch nicht verlängert. Man gehe davon aus, dass der Wolf das Gebiet Ende Juni verlassen habe und weitergezogen sei.
Neue Frist, neue Zählung
Auch im Wallis spielt man mit dem Wolf Katz und Maus. «Wir kommen immer einen Schritt zu spät. Der Wolf geht von einer Alp zur nächsten und ist dann nicht mehr im bewilligten Abschussgebiet», sagt der Wildhüter Steve Nanchen.
Läuft die Frist auch im Wallis ungenutzt ab, beginnt alles von vorne. Die bisherigen Risse des Wolfes zählen für die neue Beurteilung nichts mehr – erst wenn er erneut über 25 Schafe in einem Monat oder 35 Schafe in den nächsten vier Monaten töten würde, sähe die Wolfsverordnung eine weitere Abschuss-Erlaubnis vor. (lex)