Der 16.31-Uhr Zug ab Engelberg in Richtung Luzern blieb etwa einen Kilometer vor dem Tunnelausgang an einer Kreuzungsstelle stecken. Die 80 Passagiere mussten evakuiert werden, wie Zentralbahn-Geschäftsführer Renato Fasciati sagte.
Ältere Passagiere oder Familien mit kleinen Kindern seien mittels eines Tunnelfahrzeugs der Feuerwehr aus dem Tunnel gefahren. Die anderen Passagiere seien in Gruppen von den Rettern zu Fuss aus dem Tunnel geführt worden, sagte Fasciati weiter.
Danach wurden die Passagiere mit Ersatzbussen zur nächsten Station in Dallenwil gefahren, von wo aus sie ihre Reise fortsetzen konnten.
Passagiere wurden betreut
Bis die Rettungskräfte mit der Evakuierung beginnen konnten, dauerte es gemäss Fasciati rund eine Stunde. «Die Passagiere haben ruhig und mit Fassung reagiert», sagte er. Sie seien den Anweisungen der Rettungskräfte diszipliniert gefolgt. Die Passagiere seien die ganze Zeit über betreut worden.
Wegen der defekten Lokomotive im vier Kilometer langen Engelbergtunnel war der Bahnverkehr der Zentralbahn auf der Strecke zwischen Engelberg und Luzern seit heute Nachmittag bis Betriebsschluss zwischen Engelberg und Dallenwil unterbrochen. Es verkehrten Ersatzbusse. Der letzte Zug hätte Engelberg um 21 Uhr verlassen, sagte Fasciati.
Der blockierte Zug wurde am Sonntagabend von einer anderen Lokomotive abgeschleppt. Gemäss dem Zentralbahn-Geschäftsführer wird der Zugbetrieb am Montag wie gewohnt wieder aufgenommen.
Probleme auch bei Ostschweizer Regionalbahn
Auch die Ostschweizer Regionalbahn Thurbo kämpfte am Sonntag mit Problemen. Am frühen Sonntagabend blockierte ein Zug die Strecke zwischen den Stationen Nesslau-Neu St. Johann SG und Wattwil, wie der Bahnverkehrsdienst Railinfo mitteilte.
Der Bahnverkehr im oberen Toggenburg war unterbrochen. Die S-Bahnzüge S8 zwischen Nesslau-Neu St. Johann und Wattwil fielen aus. Sie wurden nach Angaben der stellvertretenden Sprecherin der Südostbahn, Deninse Debrunner, in Wattwil gewendet. Die Thurbo-Bahn verkehrt auf dem Schienennetz der Südostbahn.
Grund für die Panne war ein Defekt am Fahrzeug. Da der Zug im Bahnhof Nesslau stehen geblieben war, konnten die Passagiere ihre Reise mit dem Postauto ab Nesslau fortsetzen. Der Unterbruch dauerte gemäss Debrunner nur eine Stunde. In dieser kurzen Zeit habe man gar keine Ersatzbusse aufbieten können. (gr/SDA)