700 Kilo!
Stier Sebi passt nicht mehr aufs Sofa

Stierkalb Sebi (1½) ist im Tierasyl Hübeli gross geworden. Weil er sich mit anderen Kühen schlecht verträgt, musste ihn Tierschützerin Rita Tubbs wieder aufnehmen. Das Tier gibt Arbeit.
Publiziert: 18.01.2015 um 21:25 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:58 Uhr
Von Beat Michel

Eigentlich finden im Tierasyl Hübeli in Hergiswil LU von Rita Tubbs (74) nur Hunde, Katzen, Hühner, Esel, Ziegen und Pferde ein neues Zuhause. «Wir sind nicht für Kühe eingerichtet», sagte die Tierschützerin vor einem Jahr zu BLICK.

Heute ist alles anders: wegen Stierkalb Sebi (1½). Das Tier hätte das Hübeli schon lange wieder verlassen sollen – aber es fand sich kein geeigneter Ort für den jungen Stier.

«Er verstand sich nicht mit den Kühen auf anderen Höfen. Er kannte ja nur Hunde, Katzen, Esel, Hühner und Gänse»,  so Tiermami Rita Tubbs. Die fremden Kühe behandelten Sebi schlecht. Er konnte sich nicht wehren. «Ich nahm ihn deshalb zurück. Mir war gleich klar, dass wir das Tierasyl um Kühe erweitern müssen», sagt Tubbs.

Sebi versteht sich mittlerweile mit seinen Artgenossen. Rita Tubbs hat extra für ihn die Kälber Mañana und Helios (beide 1) im Tierasyl aufgenommen. Heute sind die drei unzertrennlich und geniessen auf den fünf Hektaren vom Hübeli ihr Leben.

Damit die Rindtiere artgerecht gehalten werden, liess sich Rita Tubbs von einem Lehrer der landwirtschaftlichen Fachschule Hohenrain beraten.

Die Kosten für den Stier und die zwei Kälber sind hoch. «Sie bekommen im Winter viermal am Tag Heu», sagt Rita Tubbs. Trotzdem bleibt das Budget des Asyls ausgeglichen, denn die Tierschützerin hat Paten für die drei gefunden.

Auf sein altes Sofa passt Sebi aber schon lange nicht mehr. Er ist innert eines Jahres von 100 auf 700 Kilogramm angewachsen. Bekommt Sebi nun ein neues Sofa, das ihn tragen könnte? «Nein», sagt Rita Tubbs. «Er weiss jetzt, dass er ein Rindvieh ist – und kein Baby mehr!»

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