Ein 44-Jähriger wurde beim Kriminalgericht wegen gewerbsmässigen Diebstahls, mehrfacher Sachbeschädigung, mehrfachen Hausfriedensbruchs, mehrfacher Nötigung und mehrfacher Drohung angeklagt. Bei etwa 100 Einschleich- oder Einbruchdiebstählen während mehreren Jahren hatte es der Beschuldigte vor allem auf eins abgesehen: Frauenunterwäsche. Diese zerriss oder zerschnitt er am Tatort, schreibt die Luzerner Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung.

Damenunterwäsche stand im Zentrum

Bei den Opfern handelte es sich um junge und sportliche Frauen zwischen 20 und 40 Jahren. Mehrere Opfer wurden heimgesucht und telefonisch belästigt. In zwei Fällen kam es sogar zu Gewaltausbrüchen gegenüber den Frauen. Einige von ihnen wurden stark traumatisiert und mussten professionell betreut werden.

Ende März 2014 wurde der Mann von einer Überwachungskamera gefilmt und konnte dadurch festgenommen werden. Der 44-jährige Schweizer war ein halbes Jahr in Untersuchungshaft und wurde psychiatrisch begutachtet. Unter Auflagen wurde der mutmassliche Täter aus der Untersuchungshaft entlassen.

«Es ist wie ein Kick»

Für den 44-Jährigen gilt Kontaktverbot zu den Geschädigten. Ausserdem darf er sich in bestimmten Gebieten nicht mehr aufhalten und ist verpflichtet, die psychotherapeutische Behandlung weiterzuführen. «Im Moment der Tat ist man auf 180, wie in Trance. Es ist wie ein Kick», gab der Beschuldigte unter anderem als Motiv zu Protokoll.

Die Staatsanwaltschaft Luzern hat gegen ihn Anklage beim Kriminalgericht erhoben. Es gilt die Unschuldsvermutung, schreibt die Luzerner Staatsanwaltschaft. (mrb)