13 Portemonnaies weg – Spielabbruch!
Amateur-Kicker während Spiel beklaut

Während die Fussballer vom Weggiser SC draussen auf dem Rasen schwitzen, räumen Unbekannte in der Garderobe den Wertsachenschrank aus – bei Amateurspielen offenbar kein Einzelfall.
Publiziert: 08.10.2018 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2018 um 17:56 Uhr
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Aus dem Wandschrank in der Kabine haben Unbekannte 13 Portemonnaies und ein Handy geklaut.
Foto: Zuger Polizei

Eine gute halbe Stunde dauert die Anfahrt für die Fussballer des Weggiser SC zum Herti Allmend Stadion in Zug. Doch die Reise ans Auswärtsspiel bei Zug 94 hätten sich die Drittliga-Kicker am vergangenen Sonntag getrost sparen können.

13 Portemonnaies und ein Handy geklaut

Mit 1:2 liegen die Luzerner zurück, als es zum Pausentee in die Kabinen geht. Doch statt Erholung für die Beine gibts für die Weggiser Pulshochdruck. «Als wir nach dem Pausenpfiff in die Garderoben zurückkamen, sahen wir sofort, wie der Schrank mit all unseren Sachen aufgeknackt worden war», sagt Thomas Maurer, Trainer beim Weggiser SC, gegenüber BLICK.

Während sich die Fussballer draussen auf dem Zuger Kunstrasen abgemüht hatten, haben sich Unbekannte in die Gästekabine geschlichen und sich am Wertsachenkasten an der Wand zu schaffen gemacht.

Frank Kleiner von der Zuger Polizei bestätigt einen entsprechenden Einsatz auf der Allmend. «Wie sich herausgestellt hat, wurden aus dem Wandschrank insgesamt 13 Portemonnaies und ein Handy gestohlen. Der Vorfall wird nun untersucht.» Über den genauen Wert der Beute konnte die Polizei noch keine Angaben machen.

Auf ihrer Diebestour gingen die Langfinger nicht unüberlegt vor. Die meisten Smartphones liessen sie liegen – wohl aus Angst, später geortet werden zu können. Interessiert waren sie vor allem am Bargeld der Spieler.

Spielwiederholung in einer Woche

Bei den Weggiser Spielern ist nach der Pause nicht mehr an Fussball zu denken. Eilig werden Kreditkarten gesperrt und Versicherungen angerufen. «Die Stimmung war verständlicherweise sehr schlecht», sagt Thomas Maurer. Die Zug-Spieler und der Schiedsrichter hätten aber äusserst verständnisvoll reagiert. Man einigte sich sofort auf einen Spielabbruch. Die Partie wird nun am Dienstag in einer Woche wiederholt.

Die Klau-Masche ist in den unteren Ligen offenbar kein Einzelfall. «Für die betroffenen Spieler ist das natürlich schlimm. Aber wir hatten das bei einem Heimspiel von uns auch schon so erlebt», sagt Roland Fuchs vom Vorstand des Weggiser SC. Und auch Markus Berwert vom Innerschweizer Fussballverband meint: «Leider passiert das immer wieder. Dass es dadurch aber gleich zu einem Spielabbruch kommt, ist das erste Mal.»

In Weggis hat man aus den Vorkommnissen von früher gelernt: Seinen Gästen empfiehlt der Klub stets, die Wertsachen der Teams im Klubhaus abzugeben und nicht in der Garderobe zu lassen. So werden sie es wohl in Zukunft auch bei Auswärtsspielen handhaben. (cat)

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