Zehn Töff-Crashs allein diese Woche – alle landeten im Spital
50-mal gefährlicher als Autofahren

Mit dem Frühling beginnt die Motorrad-Saison und damit auch die Zeit der Unfälle. Die Zahl der tödlich verunfallten oder schwer verletzten Töff-Fahrer ist seit Jahren konstant hoch. Wie sich Fahrer am besten schützen, verrät ein Experte.
Publiziert: 07.04.2018 um 11:16 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2020 um 15:49 Uhr
So starten Sie sicher in die Töff-Saison
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Schutzkleidung ist auf zwei Rädern ein Muss:So starten Sie sicher in die Töff-Saison
Johannes Hillig

Strahlend blauer Himmel, Temperaturen über 20 Grad: Am Wochenende gibt die Sonne richtig Gas. Und mit ihr viele Motorradfahrer. Die Töffsaison beginnt. Tausende werden wieder durch die Schweiz kurven – und mit ihnen die Gefahr.

Allein diese Woche krachte es zehn Mal! Und jedes Mal endete die Fahrt im Spital. So zum Beispiel am Mittwoch in Rossrüti SG, als ein Traktor einen Töff-Fahrer (22) samt Begleitung (19) erfasste, unter dem Güllewagen einklemmte und beide schwer verletzte (BLICK berichtete).

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Das Hinterrad lugt neben dem mächtigen Reifen des Güllewagens gerade noch knapp hervor.
Foto: Marco Latzer

Unfall-Risiko 50-mal höher

Mehr als 729'000 Motorräder sind derzeit in der Schweiz registriert. Letztes Jahr verletzten sich mehr als 1000 Motorradfahrer schwer. Und während die Zahlen verletzter Autofahrer jedes Jahr zurückgehen, bleiben die Zahlen für das Motorrad konstant.

Zwischen den Jahren 2013-2017 gingen die Zahlen der schwer verletzten Motorrad-Fahrer kaum zurück.
Foto: Infografik

Konkret: 2013 gab es 103 Auto-Tote, 2017 nur noch 79. Dagegen sank die Zahl der Motorrad-Toten in diesen Jahren lediglich von 55 auf 52.

Während die Zahlen für das Auto zurückgehen, steigen die Zahlen für das Töff.
Foto: Infografik

«Für Motorradfahrer ist das Risiko, pro Fahrkilometer schwer oder tödlich verletzt zu werden, rund 50-mal höher als für PKW-Insassen», sagt Marc Kipfer von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) zu BLICK.

Nur ein Motorradhelm reicht als Schutz nicht aus, sagt Marc Kipfer von der BfU.
Foto: zVg

Spezielle Schutzausrüstung statt lockeres T-Shirt

Welche Ausrüstung die richtige ist, weiss Roberto Litrico vom Motorradgeschäft Polo in Horgen ZH. Er selbst hat zwei Maschinen zu Hause stehen. Eine für sportliche und eine für gemütliche Touren. Sein Motto: «Bei der Sicherheit sollte man auf keinen Fall sparen.»

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Roberto Litrico (r.) vom Polo-Geschäft in Horgen ZH kennt sich aus. Er selber hat zwei Maschinen zu Hause stehen. Sein Motto: Bei der Sicherheit auf keinen Fall sparen!
Foto: PHILIPPE ROSSIER

So kostet zum Beispiel ein farbiger Helm mehr als ein schwarzer. Doch Farbe plus Leuchtreflektoren mache den Töff-Fahrer viel sichtbarer, erklärt der stellvertretende Filialleiter. Dadurch könnten Unfälle verhindert werden.

Bei den modernen Motorradjacken und -hosen sind bereits viele Protektoren integriert. Schulter, Ellbogen und Knie sind gut geschützt. Das reicht aber nicht, findet Litrico.

Autofahrer meistens schuld

Er empfiehlt einen Rückenprotektor. «Der Rückenschutz besteht aus einem elastischen Gummi. Bei Widerstand wird der Schutz allerdings steinhart. Bei einem Sturz wird so der Körper gut aufgefangen.»

So sind Sie perfekt geschützt.
Foto: Infografik

Damit es gar nicht so weit kommt, empfiehlt das BfU einen zurückhaltenden Fahrstil. In den meisten Fällen sind die Autofahrer schuld. Oft übersehen diese die Motorradfahrer. Doch die Schuldfrage werde zur Nebensache, wenn es einen Schwerverletzten oder Toten gibt, so Kipfer.

Ein guter Helm, robuste Schutzkleidung und Rücksicht auf der Strasse. Dann sind Sie optimal für die Töffsaison 2018 gewappnet. Das Sonnenwochenende kann kommen!

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