Am Wochenende haute Fifa-Präsident Sepp Blatter (79) wieder einen raus: Der frühere deutsche Bundespräsident Christian Wulff (56) und der ehemalige französische Regierungschef Nicolas Sarkozy (60) hätten sich wegen wirtschaftlicher Interessen für die Vergabe der Fussball-WM nach Katar eingesetzt, sagte er der «Welt am Sonntag».
«Die Herren Sarkozy und Wulff haben versucht, ihre Wahlmänner zu beeinflussen», so Blatter. «Deswegen haben wir jetzt eine WM in Katar. Die, die das entschieden haben, sollen auch die Verantwortung übernehmen.»
Wulff: «Eine Absurdität»
Jetzt schiesst einer der Angesprochenen zurück. «Ich habe bereits in meinem Buch 2014 diese Absurdität zurückgewiesen», sagt Wulff dem Onlineportal «Sport1.de». Zu «Bild.de» sagte er, die Vorwürfe seien «falsch».
In seinem Buch «Ganz oben, ganz unten» schrieb Wulff, der mit dem «Welt am Sonntag»-Verlag «Springer» ein äusserst angespanntes Verhältnis pflegt: «Nach dem Bruch mit Springer verbreitete die Welt am Sonntag im Mai 2014 wahrheitswidrig, ich könnte auf den Fifa-Präsidenten und auf Franz Beckenbauer zugunsten einer WM-Vergabe an Katar eingewirkt haben, obwohl ich mit keinem von beiden darüber gesprochen oder deswegen Kontakt aufgenommen habe.»
Eine Aussage, die sich nicht mit der Sicht des früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger (70) deckt. «Der Bundespräsident hat sich damals bei mir nach der bevorstehenden WM-Vergabe erkundigt und in diesem Zusammenhang nach den Chancen für Katar gefragt», sagte Zwanziger vor zwei Jahren dem Magazin «Sportbild»: «Ich habe damals keine Chance für Katar gesehen und dies dem Bundespräsidenten so auch vermittelt.»
Nicolas Sarkozy hat sich seit gestern zu dem Thema nicht geäussert. (eg)