Auch einen Tag nachdem ein brisantes Foto von Nicolas Rimoldi publik wurde, beteuert dieser vehement seine Unschuld.
Die Aufnahme stammt von einer No-Vax-Demo am vergangenen Samstag in Bellinzona TI. Sie zeigt den Chef der Gruppierung Mass-Voll in aggressiver Pose, wie er eine Pfefferspray-Pistole auf den Kopf eines Gegendemonstranten richtet. Ausgerechnet er, der in diversen Tweets und Interviews immer die Friedfertigkeit seiner massnahmenkritischen Bewegung betonte.
«Dann verzichte ich auf eine Anzeige»
Gegenüber Blick sagt Rimoldi, er habe sich in der Situation nur gegen eine Attacke wehren wollen. Es sei nicht das erste Mal, dass man «von Faschisten angegriffen» wurde. Von fliegenden Glassplittern sei er auch schon an der Hand verletzt worden. Rimoldi sagt dazu: «Die Täter konnten wir identifizieren. Wenn sie sich aufrichtig entschuldigen, verzichte ich auf eine Anzeige.»
Eine Anzeige gibt es auch im aktuellen Fall der Auseinandersetzung in Bellinzona bisher nicht. Darum dürfte die Geste von Rimoldi mit der Pfefferspray-Pistole «Guardian Angel III» kein Nachspiel haben. «Das Pfefferspray wurde zur Selbstverteidigung eingesetzt. Niemand wollte die Polizei angreifen», sagt Kommandant Ivano Beltraminelli auf Anfrage von Blick.
Bewilligung für Pfefferspray ist nicht nötig
Einem Polizisten, der während der Demo von einem Stoss aus einem Pfefferspray direkt getroffen worden war, gehe es wieder gut, sagt Beltraminelli weiter. Es ist unklar, wer in dieser Situation den Reizstoff freigesetzt hatte.
Dass Rimoldi einen Pfefferspray bei dem Marsch durch Bellinzona auf sich trug, sieht die Polizei nicht als Vergehen. Die meisten Pfeffersprays seien ohnehin ohne Bewilligung in jeder Apotheke zu kaufen, erklärt Kommandant Beltraminelli. So auch den «Guardian Angel III», der in der Schweiz für rund 40 Franken angeboten wird.