«‹Wort zum Sonntag› war eine Schande!»
Mörgeli wettert gegen TV-Prediger

TV-Prediger Meinrad Furrer hat sich im Fernsehen kritisch zur neuen SVP-Initiative geäussert. Dies gehöre aber nicht zur Aufgabe eines Predigers, erst gar nicht im Auftrag eines öffentlich-rechtlichen Sender, so Mörgeli.
Publiziert: 08.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:15 Uhr
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Christoph Mörgeli...
Foto: Keystone
Von Peter Padrutt

Wirbel ums «Wort zum Sonntag»: Am 22. November hat TV-Prediger Meinrad Furrer (49) die SVP-Initiative «Landesrecht vor Völkerrecht» kritisiert. Nun poltert Nationalrat Christoph Mörgeli (54, SVP): «Eine Schande für ­einen öffentlich-rechtlichen Sender. Ich lege beim SRG-Ombudsmann Beschwerde ein!»

Die SVP will die Bundesverfassung zur höchsten Rechtsquelle erklären und den Einfluss des Völkerrechts auf die Schweizer Rechtsordnung unterbinden. «Mir macht Sorgen, dass wir Schweizer nicht an inter­nationales Recht gebunden sein sollen», so Furrer im TV. «Als Theologe kann ich dieses Konzept nur als unchristlich bezeichnen.» Mörgeli verärgert: «Was hier geboten wurde, ist billiges SVP-Verprügeln. Politiker sollten nicht predigen, Prediger nicht politisieren!»

Das SRF stellt sich hinter Furrer. «Gemäss Konzept ist das ‹Wort zum Sonntag› ein christlicher Kommentar zum Zeitgeschehen. Dazu gehören auch politische Themen», so Redak­tionsleiterin Judith Hardegger. «Der Sprecher deklarierte, dass er seine Meinung äussert. Er erläutert diese Meinung und bettete sie in theologische Ausführungen ein.» Nur in der heissen Phase vor einer Abstimmung dürfen sich die Sprecher nicht mehr zu politischen Themen ­äussern.

Mörgeli sieht das anders: «Wenn sich die TV-Pfarrer nicht wieder auf die Verkündigung des Gotteswortes und die Seelsorge besinnen, wird ihnen das Kirchenvolk weiterhin in Scharen davonlaufen.»

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