In einem Hetz-Video droht ein Wirt Gesundheitsminister Alain Berset (49) mit dem Tod. «Komm ja nicht in die Innerschweiz», sagt er in die Kamera. Es sei mittlerweile «sehr, sehr gefährlich» für ihn. «Wenn ich du wäre, würde ich nicht mehr aus dem Haus gehen», hiess es. Jetzt krebst der Droher zurück.
Gegenüber CH-Media äussert sich der Mann. Er habe das Video zwar selbst aufgenommen, aber nicht veröffentlicht. «Ich habe den Film nicht online gestellt», sagt er. «Ich habe diesen an zwei Freunde auf Whatsapp geschickt.» Einer habe das Video dann verbreitet.
«Ich habe Berset auch nicht gedroht»
Trotz der klaren Worte im Video behauptet er: «Ich habe Berset auch nicht gedroht, dass er wegen mir persönlich aufpassen muss. Ich bin nicht gefährlich.» Nachdem das Video, das Blick vorliegt, viral ging, wurde das Bundesamt für Polizei (Fedpol) alarmiert.
«Das Fedpol hat mich einvernommen, aber noch am selben Tag wieder gehen lassen», sagt der Wirt. Weiter meint er: «Hätten sie mich als Risiko eingestuft, wäre ich sicher nicht auf freiem Fuss.»
Als Grund für das Wut-Video führte der Mann das Covid-Zertifikat an. Im Interview mit der Zeitung sagt er nun: «Ich verstehe nicht, weshalb wir Wirte kontrollieren müssen, ob ein Gast ein Covid-Zertifikat hat oder nicht. Ich will niemanden diskriminieren.»
Klubhaus schmeisst Wirt raus
Er selbst muss sich damit nun weniger auseinandersetzen. Der Wirt war Pächter eines Fussball-Klubhauses in der Innerschweiz. Der Klub reagierte – und schmiss den Wirt raus. Der Verein verurteilt in einer Stellungnahme die Äusserungen «aufs Schärfste».
«Unsere Vereins-Vision und Philosophie sieht vor, dass wir aktiv gegen negative Tendenzen, wie zum Beispiel Gewalt, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, Bewegungsarmut, Drogenmissbrauch und Isolation vorgehen.» Deshalb habe man das Pachtverhältnis gekündet.
Droh-Wirt serviert trotzdem Kaffee
Das akzeptiert der Droh-Wirt nicht. Trotz des Rausschmisses ging die Beiz am Samstagmittag wieder auf. Ein Insider zu Blick: «Er servierte am Nachmittag Kaffee. Offenbar hat er sich informiert und will juristisch gegen den Fussballklub vorgehen.»
Davon will der jetzt Ex-Pächter nun auch nichts mehr wissen. Er behauptet gegenüber der Zeitung nun: «Wir haben meinen Pachtvertrag in gegenseitigem Einverständnis aufgelöst.» Von juristischen Schritten sei nicht mehr die Rede. (euc)