Der Impfstoffhersteller Moderna arbeitet bereits an einem wirksamen Impfschutz gegen die neue Omikron-Variante, die im November in südlichen afrikanischen Ländern wie Botswana, Malawi und Südafrika neu aufgetaucht ist.
Zwei bereits vorhandene Covid-19-Booster-Kandidaten werden nun getestet. Das Unternehmen kündigt zudem einen neuen variantenspezifischen Impfstoffkandidaten gegen die Omikron-Variante an.
«Müssen proaktiv handeln, wenn sich Virus weiterentwickelt»
«Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir bei der Bekämpfung der Pandemie unbedingt proaktiv handeln müssen, wenn sich das Virus weiterentwickelt. Die Mutationen in der Omikron-Variante sind besorgniserregend, und seit einigen Tagen arbeiten wir so schnell wie möglich an der Umsetzung unserer Strategie zur Bekämpfung dieser Variante», sagte Stéphane Bancel, Chief Executive Officer vom US-Biotech-Unternehmen Moderna am Samstag, wie 20 Minuten berichtet.
Moderna entwickelte laut Konzernchef Bancel drei Strategien gegen Omikron. Die Forscher testen erstens, ob die Booster-Impfungen generell höher dosiert werden sollen. Zweitens laufen klinische Studien zu zwei bereits vorhandenen Booster-Kandidaten, um herauszufinden, ob sie auch gegen die Omikron-Variante wirksam sind. Die Daten werden in den kommenden Wochen erwartet.
Drittens kündigt Moderna an, einen eigenen Booster zu entwickeln, der speziell auf die Omikron-Variante zugeschnitten sein wird. Die klinischen Studien hierzu sollen in zwei bis drei Monaten anlaufen.
Umgeht Omikron die Immunantwort des Körpers?
Die neue Variante des Coronavirus aus Südafrika, die zuerst unter dem Namen Ny bekannt wurde, bevor sie die WHO zu Omikron umbenannte, versetzte die Weltgemeinschaft in Panik. Denn: Die neue Variante könnte um ein Vielfaches ansteckender sein als die derzeit vorherrschende Variante Delta. Zudem befürchten Wissenschaftler und Immunologen, dass sie die Immunantwort des Körpers und den Impfschutz bisheriger Impfungen umgehen könnte.
Insbesondere das Spike-Protein von Omikron unterscheide sich an vielen Stellen von den bisher bekannten Varianten und kombiniert viele Mutationen miteinander. Viele der Veränderungen fallen offenbar an Stellen des Virus an, die Antikörper an sich binden.
Richard Neher, Mitglied der Science Task Force und Experte für Varianten, bezeichnet Omikron bwz. B.1.1.529 gegenüber Blick als «aus verschiedenen Gründen bemerkenswert». Es sei durchaus vorstellbar, «dass die Variante sowohl sehr übertragbar ist, als auch Teilen der Immunantwort entkommt», sagt Neher. (ct)