Wintereinbruch in den Bergen! Am Montag sank die Schneefallgrenze in den östlichen Alpen teilweise bis unter 1500 Meter, schreibt «Meteo News» auf Twitter. Mehrere Blick-Leser schickten Bilder von schneebedeckten Fahrbahnen im Bündnerland. Darunter aus den Gemeinden Parpan und Arosa.
Auf dem San Bernardino standen am Nachmittag die Autos still. Auch am späten Abend herrschten auf der A13 zwischen Andeer und dem San-Bernardino-Tunnel schwierige Fahrbedingungen, wie der TCS mitteilt. Autofahrer mussten mit Zeitverlust rechnen.
Über 20 Unfälle allein in Graubünden
Alle Bündner Passstrassen waren schneebedeckt. Viele Lenker waren durch die weisse Flocken aufgeschmissen. Der Grund: Sie waren mit Sommerpneu unterwegs. Und so kam es am Montag zu über 20 Unfällen, wie die Kantonspolizei Graubünden am Dienstag mitteilt. Dabei blieb es aber bei Blechschäden. Nennenswert verletzt wurde laut der Polizei niemand. Insbesondere auf der Autostrasse N13 im Schams und im Rheinwald kam es vor 15 Uhr zu Verkehrsbehinderungen.
Um die Schneeräumung der Autostrasse zu ermöglichen, wurde der Abschnitt zwischen Thusis und San Bernardino nach 16 Uhr für rund zwei Stunden gesperrt. Anschliessend normalisierte sich die Verkehrslage im ganzen Kanton.
«Fahrt durch frisch verschneite Region geniessen»
Auch im Oberengadin hatte es geschneit, wie Aufnahmen einer Leserin aus Pontresina zeigen. Die Freude über den Schnee hält sich derzeit noch in Grenzen. «Das Wetter ist furchtbar», sagte die Frau. «Totales Schneechaos am San Bernardino», meldete ein Mann seinen Frust.
Eine Familie aus Parpan hat den Wintereinbruch dagegen genossen. «Da wir unser Auto schon länger auf den Winter umgerüstet haben, konnten wir mit unserem Sohn nach der Schule eine kleine Fahrt durch die frisch verschneite Region Lenzerheide geniessen.»
Es wird kalt und nass
Schuld an dem Schneeeinbruch war eine Kaltfront aus Schottland. Wintereinbruch. Insgesamt konnten vor allem in Graubünden grössere Schneemengen von oberhalb rund 1500 Metern vielerorts über zehn Zentimeter, ab rund 2500 Metern lokal sogar über 50 Zentimeter verzeichnet werden, wie Meteonews am Dienstag mitteilt.
Es sieht danach aus, als bleibe der Schnee liegen. Der goldene Herbst ist vorbei. Die Woche wird es kalt, nass und grau. Während nämlich in den Bergen weiter Schnee fallen wird, heisst es für die tieferen Lagen: Regen, Regen, Regen.
Bis Donnerstag kommt nun innerhalb eines Höhentrogs auf den Bergen neuer Schnee dazu. Am meisten Niederschlag ist dabei am Mittwoch in der zweiten Tageshälfte und in der Nacht auf Donnerstag zu erwarten.
20 Zentimeter Neuschnee werden erwartet
Die Schneefallgrenze sinkt dabei bis Donnerstag im Norden auf rund 900 bis 1000 Meter, im Süden bleibt sie etwas höher. Bei intensiven Niederschlägen kann die Schneefallgrenze in der Nacht auf Donnerstag im Bündnerland auch noch tiefer sinken, es sind in den engen Tälern Nord- und Mittelbündens sogar nasse Schneeflocken bis ins Tal nicht ausgeschlossen, wenn die Niederschlagsabkühlung wieder in Gang kommt.
Insgesamt dürften bis Donnerstagabend ab etwa 1500 Metern verbreitet etwa 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee dazukommen, ab 2000 Metern sind es teilweise über 30 Zentimeter und in noch grösserer Höhenlage lokal über einen halben Meter.
Hast du bereits Fotos vom spontanen Wintereinbruch geschossen? Blick möchte die Freude an der weissen Pracht auch in die verregneten Lagen tragen. Wir suchen die schönsten Impressionen vom ersten Schnee: Schick uns deine Bilder direkt über die Leserreporter-Funktion in der Blick-App! (man/jmh)
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