Der Durchzug der Kaltfront in der Nacht auf Dienstag war mit einem Temperatursturz von um die zehn Grad und heftigen Windböen verbunden, wie der Meteorologe Roland Mühlebach von MeteoSchweiz auf Anfrage sagte. Die starken Winde sorgten etwa im Kanton Bern und dort vor allem im Berner Jura für umgestürzte Bäume und aus der Verankerung gerissene Bauabschrankungen.
Im Kanton Neuenburg hatten umgestürzte Bäume bereits am frühen Montagabend gleich an zwei Orten Stromleitungen gekappt. Rund 3500 Kunden im Versorgungsgebiet der Groupe E waren für teilweise mehr als eine Stunde ohne Strom.
Auch in der Region Tramelan BE fiel der Strom nach 01.00 Uhr teilweise aus, nachdem ein Baum auf zwei Stromleitungen gestürzt war. Betroffen waren rund 2500 Kunden. Ein grosser Teil von ihnen sei rasch wieder ans Stromnetz angeschlossen worden, sagte BKW-Mediensprecher Tobias Fässler. Bis um 06.30 Uhr sei die Panne vollständig behoben gewesen.
Die Sturmböen erreichten im Neuenburger Jura bis knapp gegen 100 Kilometer pro Stunde (km/h). Der Spitzenwert wurde auf dem Chasseral auf knapp 1600 Metern Höhe mit fast 140 km/h gemessen.
Am Neuenburgersee wurden Böen von um die 90 km/h registriert. In den frühen Morgenstunden blitze und donnerte es dort auch.
Mit dem Temperatursturz gab es teilweise Schnee bis in tiefe Lagen. So wurden im Flachland am Dienstagmorgen ein bis vier Zentimeter Neuschnee gemessen.
Tendenziell gab es in der Ostschweiz etwas mehr Schnee als weiter westlich. In leicht erhöhten Lagen fielen teilweise 10 bis 20 Zentimeter und in den Alpen örtlich sogar 30 bis 40 Zentimeter Neuschnee.
Damit hat sich der am Dienstag meteorologisch zu Ende gehende Winter standesgemäss verabschiedet. Und auch der meteorologische Frühling, der am Mittwoch beginnt, wird vielerorts winterlich beginnen.
Verantwortlich dafür ist wiederum eine Kaltfront, die sich bereits am Dienstagnachmittag mit teilweise heftigen Winden in der Westschweiz und im Bernbiet ankündigte. Die Böenspitzen erreichten auf dem Chasseral bereits wieder 128 km/h. Aber auch auf dem Bantiger und in Mühleberg BE wurden 106 respektive 108 km/h starke Windböen verzeichnet, wie Mühlebach weiter sagte.
In der Region Genfersee bis hin ins Freiburgerland gab es am Dienstagnachmittag auch Blitz und Donner, während es in der Ostschweiz zunächst noch praktisch windstill war.
MeteoSchweiz hat eine Starkwindwarnung für das Flachland auf der Alpennordseite herausgegeben. Erwartet wurden in tiefen Lagen Windspitzen von 70 bis 90 km/h.
Mittwoch und Donnerstag dürften gemäss MeteoSchweiz eher trübe Tage werden mit wechselhaftem Westwindwetter. Der schönste Tag der Woche werde voraussichtlich unter Föhneinfluss der Freitag sein. Auf das Wochenende hin werde es dann wieder eher veränderlich.