Wetter
Wintereinbruch in der Schweiz

Der Winter hat die Schweiz am Wochenende erreicht. Besonders die östlichen Alpen erhielten seit Samstag grössere Neuschneemengen. Zum Wochenbeginn dürfte sich das Wetter vorübergehend etwas beruhigen.
Publiziert: 06.01.2019 um 16:39 Uhr
|
Aktualisiert: 06.01.2019 um 15:45 Uhr
In Nord- und Mittelbünden sind bis zu 70 Zentimeter Neuschnee gefallen. Auch im Flachland bildete sich vielerorts zumindest vorübergehend eine geschlossene Schneedecke.
Foto: KEYSTONE/WALTER BIERI

Von Norden her erreichten am Samstag mit einer Warmfront sehr feuchte, aber eher kalte Luftmassen die Schweiz, die sich an den Alpen stauten. In der Folge fielen in den zentralen Alpen etwa 20 Zentimeter Neuschnee. In Nord- und Mittelbünden waren es sogar 40 bis 70 Zentimeter, wie der Wetterdienst Meteonews in einer Mitteilung vom Sonntag mitteilte.

Mit 73 Zentimeter Neuschnee wurde am Samstag in St. Antönien GR auf 1510 Meter über Meer der grösste Neuschneewert gemessen. Im nur 940 Meter über Meer gelegenen Pusserein fielen 70 Zentimeter Neuschnee. In Klosters konnten 55 Zentimeter gemessen werden. Aber auch in einzelnen Tälern gab es eine dicke Schneedecke. So fielen in Chur 25 Zentimeter Neuschnee und in Glarus 20 Zentimeter.

Im Flachland bildete sich zumindest vorübergehend vielerorts eine geschlossene Schneedecke. Keinen Schnee gab es hingegen in den westlichen Landesteilen, im Wallis und in der Nordwestschweiz. Laut Meteonews gab es entweder keinen oder kaum Niederschlag oder es war einfach zu mild.

Der Schneefall bis in die Niederungen führte zu zahlreichen Verkehrsunfällen. Im Kanton Schwyz etwa kam es am Samstag zu mehr als einem Dutzend Verkehrsunfällen. Der Grossteil waren Selbstunfälle ohne verletzte Personen.

Im Kanton Aargau gingen insgesamt rund 20 Meldungen ein. Am spektakulärsten war dabei der Unfall eines Salzstreuwagens. Er geriet am Samstagvormittag in Hägglingen AG auf schneebedeckter Fahrbahn ins Rutschen und kollidierte in der Folge mit einem Weidezaun, einem Strassenkandelaber und einer Steinmauer. Der Lenker und sein Mitfahrer konnten sich mit leichten Verletzungen aus dem Unfallfahrzeug befreien.

Keine Spur von Schnee war hingegen im Süden feststellbar. Ein böiger Nordföhn führte am Sonntag zu Temperaturen von gegen 15 Grad. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurden in Locarno-Magadino und Locarno-Monti Tiefstwerte von 11 Grad nicht unterschritten.

Für Locarno-Magadino bedeutet dies laut Meteonews einen neuen Januarrekord für die mildeste Nacht seit Messbeginn 1959. Der alte Rekord an dieser Station von 2013 mit 7,0 Grad wurde geradezu pulverisiert.

Am Sonntag gab es schweizweit keine grösseren Schneefälle. Der Wetterdienst rechnete mit lediglich 5 bis 10 Zentimetern Neuschnee.

Die Lawinengefahr, die in den westlichen und südlichen Alpen mässig war, war in den Zentralschweizer Alpen erheblich und vom Glarnerland bis zum Alpstein AR sowie in Nord- und Mittelbünden mit Stufe 4 von 5 gross.

Am Montag wird laut Meteonews ein Hochdruckgebiet westlich der Schweiz das Wettergeschehen weiter beruhigen. Am Dienstag dürfte aber eine nächste Störung mit einigen Niederschlägen folgen. Die Schneefallgrenze werde zunächst von tiefen Lagen gegen 800 Meter ansteigen, bevor sie in der Nacht auf Mittwoch wieder bis in Flachland absinke.

Fehler gefunden? Jetzt melden