Bei der Berner Kantonspolizei gingen am Samstagabend Dutzende Meldungen wegen überfluteten Kellern und Strassen ein, wie es auf Anfrage hiess. Der Wind liess zudem Bäume umstürzen, und teilweise hagelte es auch. Betroffen sei vor allem das Berner Oberland und das Aaretal gewesen.
Allein im Berner Oberland rückte die Polizei zu rund 20 Einsätzen aus. Auf dem Thunersee wurden zwei Segelboote vom Wind losgerissen, auch Bauschranken wurden umgewindet. In Thun stand vorübergehend eine Strasse unter Wasser.
Im Berner Oberland hätten sich am frühen Samstagabend grosse Gewitterzellen gebildet, sagte Meteorologe Olivier Codeluppi von MeteoSchweiz auf Anfrage. Die Gewitter brachten viel Regen mit sich: In Wengen fielen 40 Liter pro Quadratmeter, in Thun 33 und in Adelboden 28. Mit Einbruch der Nacht liessen die Gewitter laut MeteoSchweiz langsam nach.
Im Kanton Graubünden hatten bereits am Nachmittag nach heftigen Gewittern zwei Erdrutsche die Albulastrasse zwischen Filisur und Bergün verschüttet. Verletzt wurde niemand. Die Strasse bleibe noch bis am Sonntag gesperrt, teilte die Kantonspolizei Graubünden auf Anfrage mit. Zudem seien aufgrund der Gewitter im Prättigau einige wenige Meldungen wegen überfluteter Keller eingegangen.
Im Tessin fielen wegen des Gewitters Züge aus: Der Bahnverkehr zwischen Varzo und Preglia auf der Linie Brig - Domodossola (I) musste am Abend wegen Unwetters unterbrochen werden, wie die SBB mitteilte. Die Züge von Basel und Genf nach Mailand fielen zwischen Brig und Domodossola aus. Es verkehrten Ersatzbusse.
Bevor es am Abend blitzte und donnerte, erlebten viele Regionen einen Hitzetag. Die höchste Temperatur wurde in Grono GR mit 32,7 Grad gemessen, gefolgt von Aarau und Sitten mit 32,2 Grad, wie MeteoNews mitteilte.
Auch in der Höhe war es warm: In Comologno TI, Disentis GR und Piotta TI auf über 1000 Meter über Meer wurde ebenfalls ein Hitzetag verzeichnet.