Am Sonntag waren die Temperaturen an einigen Stationen beinahe sommerlich, namentlich in der Westschweiz, wie MeteoNews am Montag mitteilte. In Pleigne JU auf 800 Metern über Meer wurden 25,7 Grad erreicht, in Pruntrut JU auf rund 400 Meter 25,3 Grad.
Die 23-Grad-Marke überschritten wurde auch in Sitten, Zürich, Basel, Solothurn oder Stabio im Tessin. Noch bemerkenswerter waren die 22 Grad in den höher gelegenen Städten Le Locle und La Chaux-de-Fonds im Neuenburger Jura oder Ulrichen im Oberwallis, auf 1300 Metern.
Das seien beachtliche Höchstwerte für Mitte Oktober, schrieb MeteoSchweiz in seinem Blog. Rekordwerte seien es aber nicht, denn die Statistik enthält noch höhere Temperaturen. In Ulrichen VS war es im Oktober 1978 noch etwas wärmer als am Sonntag, und in Disentis GR waren Ende Oktober 2005 noch 23 Grad gemessen worden.
Die ungewöhnliche Witterung folgt auf ein namentlich in der Romandie zu trockenes hydrologisches Jahr, wie MeteoNews festhält. Die meisten Regionen der Westschweiz haben ein Niederschlagsdefizit.
Im Mittel fehlten pro Quadratmeter Boden auf ein Jahr hochgerechnet 200 bis 400 Liter Niederschlag, schrieb MeteoNews. Besonders ausgeprägt sei der Mangel dem Jura entlang, auf den Höhen bei Nyon VD oder im Vallée de Joux im Waadtländer Jura.
Wasserstand und Abflussmengen von Bächen und Flüssen liegen klar unter der Norm, einige kleine Wasserläufe sind vollständig trocken.