Wetter
Neuer Hitzerekord für die Alpennordseite

Auf der Alpennordseite sind am Dienstagnachmittag die höchsten je gemessenen Temperaturen registriert worden. Den Tageshöchstwert erreichte Genf mit 39,7 Grad. Auch andere Orte verzeichneten Rekorde, bevor erste Gewitter der Hitzewelle ein Ende bereiteten.
Publiziert: 07.07.2015 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:41 Uhr

Der Hitzerekord in Genf wurde um etwa 16 Uhr gemessen. Der bisherige Rekord in Genf datierte vom 28. Juli 1921 mit 38,9 Grad, wie ein Meteorologe von MeteoSchweiz der Nachrichtenagentur sda sagte. In Delsberg im Jura wurde im Juli 1983 mit 38,8 Grad der nächstfolgende Höchstwert auf der Alpennordseite verzeichnet.

Der absolute Temperaturrekord in der Schweiz in Grono in Südbünden bleibt vorerst unerreicht. Am 11. August 2003 waren dort 41,5 Grad Hitze gemessen worden.

Bemerkenswert ist laut SRF Meteo, dass die älteren Höchstwerte jeweils noch in Wetterhütten gemessen wurden. Bei Hitzewellen liegen die dort gemessenen Temperaturen 1 bis 1,5 Grad höher als bei Messungen mit modernen Messfühlern. Der höchste Wert mit modernen Fühlern stammt laut dem SRF-Wetterdienst vom 13. August 2003 in Basel mit 38,6 Grad.

Auch an anderen Westschweizer Messstationen und sogar an zwei Deutschschweizer Stationen gab es die höchsten je gemessenen Temperaturen. In Bern wurde mit 36,8 Grad ein neuer Höchstwert gemessen. Der bisherige Rekord stammte vom 13. August 2003 mit 36,7 Grad. Der Rekordwert der Aare in Bern - 23,5 Grad im Jahr 2003 - bleibt vorderhand bestehen: Zum Abschluss der Hitzewelle war das Wasser bis 22,8 Grad warm. Auch in Wynau BE bedeuteten die 37,2 Grad einen Temperaturrekord.

Rekorde gab es auch in Changins bei Nyon VD mit 38,0 Grad, in Neuenburg mit 37,8 Grad, in Freiburg mit 36,6 Grad und in Payerne VD mit 37,9 Grad. In Sitten wurde der bisherige Rekord aus dem Hitzejahr 2003 mit 37,8 Grad egalisiert. Bemerkenswert auch der Rekord von La Frétaz im Jura: Auf 1200 Metern über Meer kletterte die Quecksilbersäule dort auf einen Wert von 29,9 Grad gemessen.

In der Deutschschweiz war es am Dienstag verbreitet zwischen 34 und 36 Grad, aber weitere Höchstwerte gab es nicht. Einen Rekord der anderen Art stellte Lugano auf: Dort wurde in der Nacht auf Dienstag ein Tiefstwert von 25,4 Grad gemessen. Damit handelte es sich um die wärmste Nacht seit Messbeginn.

Am späteren Nachmittag setzten im Jura und den Westschweizer Alpen erste Gewitter ein und bereiteten der Hitzewelle ein vorläufiges Ende. Mit sieben sogenannten Hitzetagen von über 30 Grad handelte es sich um eine der extremsten Hitzeperioden, wohl vergleichbar mit jener des Sommers 2003, wie ein Meteorologe weiter sagte.

Auf der Alpensüdseite wird die Hitzewelle vorerst noch weitergehen. Auf der Alpennordseite dagegen wird es ab Freitag zwar wieder über 25 Grad warm, Hitzetage mit 30 Grad und mehr dürfte es dort aber vorerst nur noch vereinzelt geben.

Für die Nacht auf Mittwoch wurden im Vorfeld der Kaltfront, die von Westen nach Osten über die Schweiz ziehen wird, teilweise heftige Gewitter auch mit Sturmböen und teilweise Hagel erwartet. Das Landschaftstheater Ballenberg verschob die erste Aufführung von «Ueli der Knecht» aus Sicherheitsgründen von Dienstag- auf Mittwochabend. Die Veranstalter wollten wegen der erwarteten heftigen Gewitter nichts riskieren.

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