Wetter
Nach der Hitzewelle geht es sommerlich weiter

Die seit Dienstag andauernde mehrtägige Hitzewelle geht langsam zu Ende. In der Nordwest- und Deutschschweiz ist die zweithöchste Warnstufe 3 am Freitagabend aufgehoben worden. Im Süden bleibt es auch noch am Wochenende richtig heiss.
Publiziert: 23.06.2017 um 19:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:15 Uhr
Auch in der Nacht hat es kaum abgekühlt. Vielerorts blieben die Temperaturen so hoch wie noch nie seit Messbeginn. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Namentlich in der Genferseeregion, im westlichen Mittelland und im Wallis sinken die Temperaturen erst im Laufe des Wochenendes. Deshalb bleibt die «erhebliche» Hitzegefahr in diesen Regionen noch bestehen, wie es im Naturgefahrenbulletin des Bundes heisst.

Am Freitag purzelten noch einmal mehrere Wetterrekorde. In Sitten wurde erstmals im laufenden Jahr die 35-Grad-Marke geknackt. Am späten Nachmittag ergaben Messungen im Walliser Kantonshauptort eine Höchsttemperatur von 36 Grad, wie SRF Meteo mitteilte.

Das war die bisher höchste Temperatur des Jahres, sie lag sogar noch höher als der Rekordwert von 2016. Damals wurden - auch am 23. Juni - in Visp 35,3 Grad registriert. Der absolute Hitzerekord aus dem Jahr 2003 ist derweil noch weit entfernt. Im Misox kletterte das Thermometer damals auf 41,5 Grad.

Dafür hatte die Nacht auf Freitag historischen Charakter: Der teilweise bewölkte Himmel sorgte vielerorts für Rekordwerte. Zum Beispiel in Güttingen TG am Bodensee kühlte es nicht unter 25,2 Grad ab, und auf dem Zürichberg lag die Tiefsttemperatur bei 24,2 Grad.

Eine so warme Nacht gab es dort seit Messbeginn vor 135 Jahren noch nie. Auch in Neuenburg verzeichneten die Messstationen einen neuen Rekordwert. Dort sanken die Temperaturen nämlich nicht unter 24 Grad.

Während die Hitzewelle von vielen Wasserratten und Sonnenhungrigen positiv aufgenommen werden dürfte, hat die Trockenheit auch ihre Schattenseiten. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) warnte am Freitagnachmittag vor verschiedenen Gefahren.

So seien in vielen kleineren und mittleren Flüssen im Mittelland und Jura die Pegel sehr tief. Teilweise liege eine leichte Niedrigwassersituation vor, die sich in den kommenden Tagen weiter akzentuieren dürfte. Eine Wasserknappheit in grossem Rahmen erwartet der Bund aber nicht.

Nicht gefeit sind weite Teile der Schweiz aber vor Waldbränden. Die Waldbrandgefahr ist in den meisten Gebieten zurzeit mässig bis erheblich. Im Tessin und einigen Regionen im Wallis und Graubünden ist sie gross. In mehreren Kantonen mahnen die Behörden zu sorgfältigem Umgang mit Feuer im Wald und im Freien.

Auch die Ozonwerte übersteigen in diesem Tagen die Grenzwerte. Sie liegen laut BAFU jedoch unterhalb der Werte, die im Hitzesommer 2003 gemessen wurden, und auch unterhalb des europäischen Alarmwertes. Trotzdem sollten empfindliche Personen körperliche Aktivitäten am ehesten morgens ausüben, wenn die Ozonwerte am tiefsten sind.

Die Internetsuchmaschine Google Schweiz präsentierte am Freitag eine Auswertung, was ihre Nutzer in den vergangenen Tagen am häufigsten im Netz gesucht haben. Demnach stiegen die Suchanfragen für Begriffe wie «Badi», «Hitze», «Ventilator», «Wasser», «Eis» und «Glace» sprunghaft an.

Auf der Top-5-Liste der häufigsten gesuchten Flüsse rangiert die Aare an der Spitze, gefolgt von Rhein, Rhone, Limmat und Reuss. Bei den Seen hat der Bodensee das Spitzenresultat erzielt, knapp vor dem Zürich- und dem Thunersee.

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