Von der Aaremündung bis ins Engadin seien verbreitet nur rund 30 Prozent der üblichen Regenmenge gefallen. Auch im Tessin und im Wallis blieb der Regen mehrheitlich aus, wie SRF Meteo am Freitag mitteilte. Damit setzte sich die Trockenheit der Monate April und Mai fort.
Anders in der Romandie: Dort gab es laut Mitteilung in der ersten Monatshälfte heftige Gewitter. Am kräftigsten wurde Lausanne am 11. Juni getroffen. Dort fielen 77,9 Millimeter Regen, davon gut 53 Millimeter in einer Stunde. Der höchste 10-Minuten-Wert lag laut den Experten bei 41 Millimetern und markierte damit einen neuen Rekord.
Ansonsten blieb es im Juni sehr sonnig. Laut SRF Meteo wird der Juni 2018 sogar zu den sonnigsten Juni-Monaten gehören. So schien die Sonne am Nordrand der Schweiz verbreitet 25 bis 35 Prozent länger. In Güttingen am Bodensee und in der Magadino-Ebene wurden gut 290 Sonnenstunden gezählt.
Der Juni brachte ausserdem die ersten Hitzetage ins Land. In Sitten wurden bereits drei Tage mit mehr als 30 Grad gemessen und am 20. Juni mit 33,1 Grad auch der bisherige Jahreshöchstwert. Solche hochsommerlichen Temperaturen von mehr 30 Grad erlebten auch die Bewohner von Genf, Visp VS, Chur und in der Region des Langensees.
Laut Prognose von SRF Meteo wird es auch in den kommenden Tagen sehr warm bleiben. Allerdings könnten in den kommenden Wochen vermehrt Gewitter auftreten. Die Trockenheit dürfte damit aber höchstens lokal gestoppt werden, wie der Wetterdienst weiter mitteilte.
Mit rund 3 Grad über der Norm der klimatologisch relevanten Periode der Jahre 1961 bis 1990 gehört der diesjährige Juni zu den zehn wärmsten seit Messbeginn. Im vergangenen Jahr war der Juni allerdings noch wärmer. Damals lagen die Temperaturen im Schnitt rund 1,5 Grad höher.
Die Wärme der Dreimonatsperiode April bis Juni bewegt sich laut Meteoschweiz im Rekordbereich. Im landesweiten Mittel zeichnet sich ein Dreimonatsmittel von 10,6 Grad ab. Ebenso hoch lag der bisherige Rekordwert aus dem Hitzejahr 2003.
Eine markante Erwärmung des Monats Juni wie auch der gesamten Dreimonatsperiode wurde in den 1990er-Jahren beobachtet, heisst es bei Meteoschweiz weiter. Im Vergleich zu den Jahren 1961-1990 kletterten die Normtemperaturen in den Jahren 1991-2020 bislang von 10,6 auf 12,5 respektive von 7,0 auf 8,6 Grad. Im Gegensatz dazu sei in den über 120 Jahren ab Messbeginn bis 1990 keine signifikante Erwärmung des Monats Juni festzumachen.
Die fast anhaltend hohen Temperaturen seit April wirken sich auf die Natur aus. So konnte die Vegetation hierzulande ihren Vorsprung im Juni nochmals ausbauen, wie Meteoschweiz berichtet.
Der Schwarze Holunder oberhalb von 800 Meter etwa blühte Anfang Juni und damit 15 Tage früher als das Mittel (1981-2010). Gleich gross ist mit 15 Tagen auch der Vorsprung bei den Weinreben, die ebenfalls Ende Mai und im Juni blühten.
Besonders stark geblüht haben die Linden. Laut dem Wetterdienst wurden die ersten Blüten bereits Ende Mai entdeckt. Die meisten Sommerlinden blühten dann in der ersten Junihälfte mit einem Vorsprung von 16 Tagen. Die wenig später blühenden Winterlinden weisen schon jetzt vielerorts einen Vorsprung von 18 Tagen auf.