Bereits am Dienstag war es ausserordentlich heiss: Im Mittelland wurden verbreitet 31 bis 33 Grad gemessen. In Visp im Wallis kletterte die Quecksilbersäule sogar deutlich über 34 Grad, wie MeteoSchweiz auf Anfrage bekanntgab. Da es morgen noch heisser und feuchter werde, sei die Hitzewarnung sicher berechtigt, sagte ein Meteorologe.
Die Warnung der Gefahrenstufe 3 - der mittleren von fünf Warnstufen - gilt von Mittwoch bis Samstag. Sie betrifft das ganze Mittelland vom Genfer- bis zum Bodensee sowie Teile des Kantons Wallis und das Tessin in Lagen unter 800 Meter. Als mögliche Auswirkungen können Kreislaufbeschwerden und körperliches Unwohlsein auftreten.
Typische hitzebedingte Beschwerden können sich etwa in Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Übelkeit, Erbrechen und anderem äussern. Wie gut jemand die Hitze verkraftet, hängt aber auch vom momentanen körperlichen Befinden ab.
So wird Hitze beispielsweise bei Erkältung oder chronischen Erkrankungen deutlich schlechter ertragen. Im Allgemeinen reagieren schwangere Frauen, Kleinkinder, ältere und kranke Personen empfindlicher auf hohe Temperaturen.
Empfohlen wird, während der Zeit der stärksten Sonneneinstrahlung von 11 bis 15 Uhr sowie in den heissesten Stunden zwischen 15 und 18 Uhr wenn möglich im Schatten zu bleiben und körperliche Anstrengungen zu vermeiden - oder bei Anstrengungen genügend alkoholfreie Getränke zu sich zu nehmen. Aktivitäten im Freien sollten auf die Morgen- und Abendstunden beschränkt werden.
Generell benötigt der Körper mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Gleichzeitig sollte der Salz- und Wasserverlust ausgeglichen werden. Dazu eigneten sich natriumhaltiges Mineralwasser, Säfte, Suppen oder wasserreiche Früchte wie Melonen, Gurken, Tomaten, Erdbeeren und Pfirsiche. Während der Nacht sollte die Abkühlung genutzt werden, indem Gebäude intensiv gelüftet werden.
Die Hitzewelle ist rechtzeitig zum astronomischen Sommeranfang vom 21. Juni eingetroffen. Die Sommersonnenwende findet am Mittwochmorgen um 6.24 Uhr statt.
Allerdings ist eine solche Hitzeperiode, wie sie jetzt die Schweiz trifft, eher untypisch und wird meist erst im Juli oder August registriert. Normalerweise ist der Monat Juni der Monat mit den meisten Regentagen, und in den Monat fällt erst noch die sogenannte Schafskälte.
Ein bis zwei Hitzetage seien im Monat Juni üblich, sagte eine Meteorologin von MeteoSchweiz. Fünf Hitzetage hintereinander, wie sie sich jetzt abzeichneten, seien hingegen schon aussergewöhnlich. 2003 und 2005 habe es letztmals mehrere Hitzetage hintereinander im Juni gegeben. 2015 beispielsweise habe es eine sechstägige Hitzeperiode gegeben, die allerdings erst am 1. Juli begonnen habe.
Ob die Juni-Hitzerekorde fallen, ist derzeit noch offen. Im Juni des Hitzesommers 2003 wurde es beispielsweise laut MeteoSchweiz in Zürich-Kloten 36 Grad heiss. 1947 wurden im Juni in Basel-Binningen auch schon einmal 36,9 Grad gemessen und in Genf waren es 1950 ebenfalls 36 Grad. Den absoluten Juni-Hitzerekord hält Grono GR mit 37,3 Grad. Dieser Wert wurde am 21. Juni 2003 gemessen, also genau vor 14 Jahren.
Vom absoluten Hitzerekord ist die Schweiz aber noch weit entfernt: Ebenfalls in Grono wurden am 11. August 2003 41,5 Grad gemessen, die bisher höchste Temperatur, die je in der Schweiz registriert wurde.
Mit Beginn des astronomischen Sommers erlebt die Schweiz auch den längsten Tag. Dieser dauert in Zürich 15 Stunden und 58 Minuten. Umso kürzer sind die Nächte: Vollständig dunkel ist es beispielsweise in Zürich derzeit nur knapp zwei Stunden, wie SRF Meteo mitteilte. Im Süden der Schweiz, in Chiasso, dauert die nächtliche Dunkelheit dagegen fast eine Stunde länger.
Bei der Dämmerung wird unterschieden zwischen bürgerlicher, nautischer und astronomischer Dämmerung. Die bürgerliche Dämmerung dauert, bis sich die Sonne sechs Grad unter dem Horizont befindet, die nautische Dämmerung bis die Sonne zwölf Grad unter dem Horizont liegt. Damit es gemäss der astronomischen Dämmerung ganz dunkel wird, muss die Sonne sogar mindestens 18 Grad unter dem Horizont stehen. Das ist erst mehr als drei Stunden nach Sonnenuntergang der Fall.