Der starke Euro, ein gesellschaftlicher Strukturwandel und hohe Kosten für Hotel- und Gastrobetriebe machen dem Schweizer Tourismus zu schaffen. «Der Bergtourismus leidet stark», sagt der Walliser Volkswirtschaftsdirektor und baldige SRG-Präsident Jean-Michel Cina in einem Interview in der aktuellen «Schweizer Illustrierte». Trotzdem lehnt er Subventionen für Bergbahnen ab.
Stattdessen fordert der ehemalige Nationalrat: «Der Skiunterricht muss im Wallis ein Schulfach werden.» Davon würde einerseits der Tourismus profitieren, anderseits auch «Kinder mit Migrationshintergurnd», wie Cina sagt.
Schliesslich würden die Schweizer 50 Prozent der Bergtouristen ausmachen. Im Wallis werden deshalb immer mehr Angebote für «aktive Städter» geschaffen: Outdoor-Aktivitäten, Biker-Wege oder Openairs zum Beispiel.
Zudem müsse die Schweiz jetzt nach den Vorfällen in Nizza, in der Türkei und in Deutschland ihre Sicherheit besser vermarkten. «Sicherheit, der tadellos funktionierende öffentliche Verkehr und die einmalige Landschaft sind unschlagbare Argumente für die Schweiz.»
Im Interview räumt er auch mit dem Vorurteil auf, die Österreicher seien die freundlicheren Gastgeber als die Schweizer. «Ich bin überzeugt: Man findet in der Schweiz gleich gute Gastfreundschaft wie in Österreich – besonders in Familienbetrieben.» (ct)