Am Freitag teilt die Staatsanwaltschaft Wallis in einer Mitteilung mit, dass sie die Kantonspolizei beauftragt hat, mögliche Straftaten im Wallis zu untersuchen, die im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche stehen.
Die Kantonspolizei Wallis wurde beauftragt, Straftaten, die nicht verjährt oder bereits behandelt worden sind und die im Bericht zum Pilotprojekt zur Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts enthalten sind, zu untersuchen.
Für die beschuldigten Personen gelte während des Vorverfahrens die Unschuldsvermutung. Die Staatsanwaltschaft wird diesbezüglich keine weiteren Mitteilungen machen.
Im Wallis wurde der Abt von St-Maurice, Jean César Scarcella, in der von der SBK angeordneten Voruntersuchung wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch und dessen Vertuschung beschuldigt. Er hatte letzte Woche angekündigt, sein Amt bis zum Abschluss der Untersuchung ruhen zu lassen.
Der Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey, steht im Visier einer internen Untersuchung der SBK wegen Vertuschung von Missbrauchsfällen. Bei einer Pressekonferenz letzte Woche hatte er beteuert, nichts verheimlicht oder Dokumente in den Archiven vernichtet zu haben. Er werde sich jedoch zurückziehen, wenn die Untersuchung ihn belasten sollte.
Der Bericht der Universität Zürich enthält keine Aufschlüsselung der Opfer nach Diözesen. Der Bischof von Sitten sprach von insgesamt 19 Fällen von sexuellem Missbrauch im Kanton innerhalb der katholischen Kirche seit 2015. (ene/SDA)