Über 1000 Fälle
Missbrauchs-Dossier im Wallis zu den Akten gelegt

Die Walliser Staatsanwaltschaft hat ein Dossier über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche geschlossen. Alle angezeigten Taten sind verjährt oder wurden nicht rechtzeitig gemeldet.
Publiziert: 17.10.2024 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2024 um 13:54 Uhr
Die Abtei Saint-Maurice ist eine der Institutionen, die von einem Missbrauchsskandal erschüttert wurde. (Archivbild)
Foto: JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Walliser Staatsanwaltschaft hat ein Dossier mit Missbrauchsfällen im Umfeld der katholischen Kirche zu den Akten gelegt. Sie kam nach einem Vorverfahren zum Schluss, dass alle angezeigten Taten verjährt sind oder nicht rechtzeitig eine Strafanzeige erstattet wurde.

Sie habe deshalb eine Einstellungsverfügung ausgestellt, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Das Vorverfahren hatte sie im September 2023 eingeleitet und die Kantonspolizei beauftragt, mögliche Straftaten durch Geistliche im Wallis zu untersuchen.

Anlass für das Vorverfahren war ein Bericht über eine Pilotstudie zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Forscher zählten über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch in der Schweiz in dieser Zeit. Ziel der Untersuchungen im Wallis war es herauszufinden, ob es mögliche Straftaten gibt, die nicht verjährt sind oder bereits behandelt wurden.

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