Vor dem Anpfiff der Super-League-Partie FC Sion gegen FC Basel am Samstag (18 Uhr) haben sich Gruppierungen eine Strassenschlacht geliefert. Mit Fäusten und Gegenständen gingen sie aufeinander los – das zeigen Videos auf dem sozialen Netzwerk Telegram.
Nun prüfen die Bewilligungsbehörden von Städten und Kantonen «nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des FC Basel auf Anhänger des FC Sion Massnahmen», wie es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch heisst. Aus Basel ist jedoch zu hören, dass Unsicherheit besteht, ob die Gruppe wirklich Bezug zum FCB hat.
«Tolerieren keine Gewalt»
«Die Bewilligungsbehörden der Städte und Kantone tolerieren keine Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen und stufen die Vorfälle als erheblich ein», heisst es von Seiten der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz (KKJPD).
«Aufgrund offener Fragen wurde beschlossen, weitere Abklärungen zu tätigen. In der Folge wird entschieden, welche Massnahmen gestützt auf das Kaskadenmodell ergriffen werden.» Bis dahin werden keine weiteren Auskünfte erteilt, heisst es weiter.
Das Kaskadenmodell sieht abgestufte Massnahmen vor, um schweizweit einheitlich auf Ausschreitungen zu reagieren. Zum Beispiel, dass Fankurven eines fehlbaren Klubs geschlossen werden, wenn es zuvor bei Gewalt gegen Personen Verletzte gegeben hat. Auch Forfait-Niederlagen könnten infrage kommen. +
18-jähriger Schweizer verletzt
Auf den Aufnahmen vom Samstag ist zu sehen, wie zwei Gruppierungen aneinandergeraten und sich unter lautem Geschrei gegenseitig attackieren. Der grösste Teil der rund drei Dutzend Hooligans scheint vermummt zu sein.
Wie die Kantonspolizei Wallis bestätigt, fand die Schlägerei gegen 15.15 Uhr im Zentrum von Sitten statt – zu einem Zeitpunkt also, als der Basler Fanzug noch gar nicht vor Ort war. Die Polizei sei sofort ausgerückt und konnte die verfeindeten Lager trennen. Eine Person wurde durch die Ausschreitungen verletzt. Sie befindet sich jedoch nicht in Lebensgefahr.
Später wurde während des Fanmarschs der Basler ein ebenfalls 18-jähriger Walliser ins Gesicht geschlagen, weil er die Menge gefilmt hatte.