Darum gehts
Kurz vor Ostern ist der Winter im Wallis mit voller Wucht zurück! Die Auswirkungen sind happig. Viele Strassen waren über Stunden gesperrt, Ortschaften wie Leukerbad oder Saas-Fee von der Aussenwelt abgeschnitten. Bäume fielen auf Stromleitungen und sorgten so für stundenlange Ausfälle. Autos blieben im Schnee stecken, Züge fuhren nicht mehr. Land auf, Land ab hiess es: kräftig Schneeschaufeln.
Der Blick-Reporter in Brig ist da keine Ausnahme. Nur so ging es aus der Garage. Normal ist das nicht: Es sind Schnee-Rekorde gepurzelt. Eine spezielle Wetterlage hat zudem dafür gesorgt, dass der Schnee ein besonders grosses Puff-Potenzial hatte.
«Das ist durchaus ein aussergewöhnliches Ereignis», sagt Benjamin Zweifel, Lawinenprognostiker beim Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. «An zwei Stationen haben wir mehr Schnee gemessen als je zuvor um diese Jahreszeit!» So habe man in Bourg-St-Pierre im Walliser Val d’Entremont 82 Zentimeter und in Adelboden BE rund 52 Zentimeter Schnee registriert – Rekordmengen.
Die Schneemassen, in Brig-Glis VS gibt es bis zu 30 Zentimeter Neuschnee, sorgen für Mehraufwand und Schweissausbrüche. Kurz vor sieben Uhr morgens hat Lastwagenchauffeur Serge (62) schon seine Probleme, er ist mit seinem Fahrzeug mitten in Brig-Glis steckengeblieben. «Das ist kein guter Tag», sagt er zu Blick, während er versucht, seinen LKW wieder flottzumachen.
Chaos auf den Strassen
Wer kann, der lässt das Auto lieber stehen. Wer fahren muss, braucht etwas Gottvertrauen. Die Räumdienste tun zwar ihr Bestes, doch eine Fahrt auf den verschneiten Strassen wird immer wieder zu Schlitterpartie. Beide Hände am Lenkrad und volle Konzentration sind im Schneetreiben gefragt. Dennoch geht es immer wieder mal nicht gut. Immer wieder bleiben Autos liegen.
Auch der Blick-Reporter muss sich schlussendlich dem Schnee geschlagen geben. Kurz vor Stalden, dort wo die Strasse nach Zermatt und ins Saastal gesperrt wurde, geht es nicht mehr weiter. Die Kantonspolizei fährt vorbei. «Vielleicht wäre es besser, umzukehren», raten die beiden Polizisten. Ein guter Rat.
Im Schritttempo geht es zurück nach Visp. Das Ziel: Der Stützpunkt der Regionalfeuerwehr.
Arme, arme Bäume
Dort angekommen, erwischt es dann auch den Blick-Reporter. Auf dem Parkplatz der Feuerwehr bliebt sein Auto im Schnee stecken. Nur mit der netten Hilfe mehrerer Feuerwehrmänner gelingt es, das Fahrzeug wieder freizubekommen.
Wie peinlich, hat doch die Feuerwehr eigentlich schon genug zu tun an diesem Wintertag. Wegen des Schnees sind Hunderte Äste abgebrochen und Bäume umgestürzt. Kommandant Andreas Kalbermatter (41) warnt denn auch: «Bleibt zu Hause in der Wärme und meidet Wälder und Bäume generell.»
Von Visp geht es zurück nach Brig-Glis, nach der Erfahrung auf dem Parkplatz noch etwas vorsichtiger. Die Bäume haben es wirklich heftig abbekommen, überall liegen die Äste herum. Ein trauriger Anblick. Martin Meyer (61), Revierförster von Brig-Glis, sagt: «Ich war ein Bub, als letztes Mal alles so zusammengebrochen ist.» Nun stehen er und sein Team im Einsatz und koordinieren die Aufräumarbeiten. Meyer sieht den Grund für die Schäden an den Bäumen in der Beschaffenheit des Schnees. «Weil der Schnee derzeit so nass ist, drückt es alles ein.» Deshalb könnten auch vergleichsweise tiefe Schneewerte grosse Schäden anrichten.
Benjamin Zweifel bestätigt die Einschätzung des Försters. «Dieser nasse Schnee kam zustande, indem warme und nasse Luft aus dem Mittelmeer-Raum auf kalte Luft aus dem Nordwesten stiess», erklärt der Experte.
Auch das Stromnetz bekommt unterdessen die Rückkehr des Winters zu spüren. In mehreren Gemeinden fällt der Strom aus. Auch im Weltkurort Zermatt.
Zermatt ohne Strom
Die Lichter gehen gegen halb zwei in der Nacht aus. «Seitdem sitzen wir im Dunkeln», sagt Gastronom und Entertainer Urs Binder (63) am Telefon zu Blick. Am Morgen hat er sich über einer Kerze eine Tasse Tee gekocht, wie früher als Kind. «Die Situation erinnert mich an meine jungen Jahre», sagt Biner und fügt an: «Man fragt sich, wie die Menschen das früher gestemmt haben, also noch nicht alles elektrifiziert war?»
Der Stromausfall beschäftigt auch den Zermatter Hotelierpräsidenten Sebastian Metry. «So etwas ist immer ärgerlich, erst recht kurz vor Ostern», sagt er zu Blick, betont aber auch, dass die Zermatter Hotel «funktionieren würden.» Die Hotels würden sich gegenseitig unterstützen und helfen. «Die Solidarität ist gross und beruhigend», sagt er.
Die Rückkehr des Winters sorgt im Wallis am Donnerstag für viel Arbeit, den einen oder anderen Zwischenfall und auch rote Köpfe. Ganz sicher gefreut haben sich aber die Walliser Schulkinder. Die hatten wegen der Schneefälle nämlich allesamt frei.
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