Schrecken auf einer Sesselbahn in Visperterminen VS: Auf der Sesselbahn löste sich Am 3. Januar ein Sessel und rutschte auf dem Seil in den nächsten Sessel hinein.
Eine Person wurde dabei leicht verletzt, wie der «Walliser Bote» berichtet. Neben der verletzten Person stand eine weitere Person unter Schock. Ein Arzt versorgte die beiden Skigäste noch vor Ort mit erster Hilfe.
Klemme locker?
Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) schickte einen Experten vor Ort, um den Unfall bei der 2er-Sesselbahn von Giw zu untersuchen. Ermittlungen zufolge lag das Problem bei den Tellerfedern des abrutschenden Sessels, die eine Klemme am Seil festhalten. Die Klemme hatte sich gelöst. Der Sessellift hat seinen Betrieb mittlerweile wieder aufgenommen.
Nun müssen schweizweit insgesamt 88 Anlagen überprüft werden, wie «20 Minuten» am Freitag unter Berufung auf das Bundesamt für Verkehr (BAV) berichtet. «Wenn die Betreiber die Anweisungen rasch umsetzen, können vorübergehende Schliessungen von Seilbahnanlagen vermieden werden», zitiert das Nachrichtenportal BAV-Sprecher Michael Müller.
Der Hersteller der Unglücks-Seilbahn, Garaventa habe seine Kunden «nochmals auf den Umgang mit Tellerfedern sowie die notwendigen Kontrollmechanismen» hingewiesen, heisst es im «20 Minuten»-Bericht. Ähnliche Fälle wie in Visperterminen VS seien nicht bekannt.
Unfälle bei Sesselliften sind selten
Ähnliche Unfälle mit Sesselliften sind selten, kommen aber vor. Im Dezember hatte sich im Tiroler Zillertal ein Sessel aus der Verankerung gelöst, war talwärts gerast und mit dem nachfolgenden Sessel kollidiert. Eine Mutter und ihr Kind stürzten daraufhin acht Meter tief in den Schnee.
Während der elfjährige Sohn mit leichten Verletzungen davonkam, verletzte sich die 38-jährige Mutter schwer im Becken- und Rückenbereich. Der Vater (41) konnte sich am Sitz festklammern, erlitt aber ebenfalls leichte Verletzungen.
Im August hatte sich auch im österreichischen Vorarlberg ein Sessel gelöst. Der rutschte am Tragseil ab und krachte gegen den darunter fahrenden Sessel, auf dem zwei weitere Passagiere sassen. Ein 65-Jähriger aus Bayern stürzte vier Meter in die Tiefe und verletzte sich schwer. Mithilfe eines anderen Fahrgasts hatte er sich laut Polizei erst noch einige Minuten lang am Sessel festhalten können. (kes)