Nach tragischem Heli-Absturz im Wallis
Über 250'000 Fr an Opfer-Familien gespendet

Hunderte von Menschen zeigen mit den hinterlassenen Familien der Helikopter-Opfer vom 2. April Solidarität. Zusammen spendeten sie über eine Viertelmillion Franken.
Publiziert: 11.04.2024 um 19:21 Uhr
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Bei einem Helikopter-Absturz am Petit-Combin starben am 2. April drei Menschen.
Foto: Walliser Bote

Bei einem tragischen Helikopter-Absturz kamen Anfang April drei Menschen ums Leben. Die Maschine rutschte beim Heliskiing nahe dem Petit Combin aus noch ungeklärten Gründen etwa 800 Meter den Nordhang des Gipfels hinunter. Unter den Todesopfern waren Pilot Vincent T.* (†34) und Bergführer John P.* (†45). Hunderte Freunde und Bekannte trauern um die beiden Schweizer. Dazu haben sie den hinterlassenden Familien mehr als eine Viertelmillion Franken auf GoFundMe gespendet. 

Für die Partnerin sowie die zwei jungen Kinder (1 und 3) des verstorbenen Piloten kamen knapp 100'000 Franken von über 600 Spendern zusammen. Zwei Spender waren besonders grosszügig – sie liessen stolze 10'000 Franken an die Familie fliessen.

«Seine gute Laune liess niemanden kalt»

Gestartet wurde die Spendenaktion von einer Freundin des ehemaligen Piloten. Sie beschreibt ihn als einen «wahren Freund» und betont: «Sein tragischer und früher Tod schockiert uns alle.» T. sei immer da gewesen, wenn man ihn brauchte. «Seine gute Laune und seine Liebe zum Leben liessen niemanden kalt», schreibt die Bekannte. Ebenso betont sie, dass T. eine grosse Liebe für Details hatte. «Als Perfektionist wollte er nichts dem Zufall überlassen.» 

Seine Freundin, Kinder und die Berge seien für T. das Wichtigste im Leben gewesen. «Er liebte auch das Fliegen. Seit er ein kleiner Junge war, verfolgte er diesen Traum, bevor er ihn schliesslich verwirklichte und Pilot bei Air Glacier wurde.» 

Die Spenden sollen an T.s Freundin gehen. «Ich hoffe, ihr dabei zu helfen, die gegenwärtigen und zukünftigen finanziellen Belastungen zu lindern, mit denen sie konfrontiert sein wird und ihr so zu ermöglichen, so viel Zeit wie möglich mit ihren Töchtern in finanzieller Sicherheit zu verbringen», heisst es im GoFundMe-Aufruf. 

Familie vom Bergführer erhält 160'000 Franken

Dasselbe Ziel haben Freunde des verstorbenen Bergführers. Auch sie starteten einen GoFundMe-Aufruf, in dem sie Geld für P.s Frau und Tochter sammeln. Bislang kamen über 160'000 Franken von mehr als 400 Personen zusammen. Vier Personen spendeten je 10'000 Franken auf einmal. «Mit diesem Fonds hoffen wir, die Belastungen zu lindern, denen sie in der kommenden Zeit ausgesetzt sein werden», heisst es im Aufruf. 

Die Spendensammler beschreiben P. als «zutiefst hingebungsvollen Vater, Ehemann und Freund, mit einem tadellosen Engagement für die Werte, die ihm am Herzen lagen». Zudem soll auch P. ein Perfektionist gewesen sein – «mit offensichtlicher Anmut und Kompetenz in allem, was er tat».

Auch in den Kommentaren wird an den Verstorbenen erinnert. «Jeder, den er berührt hat, wird ihn sehr vermissen», so ein Spender. Eine weitere Person betont: «Er war ein liebenswerter Mann, mit dem man sich sofort identifizieren konnte. So viele schöne Erinnerungen. Es war uns eine Ehre, ihn zu kennen.»

Facebook-Seite mit Hunderten Mitgliedern

Für P. wurde neben der GoFundMe-Seite auch eine Facebook-Gruppe eröffnet. Darin teilen Hunderte Bekannte und Freunde Fotos und Geschichten zum Bergführer, der Wurzeln in den USA hatte.

Ein alter Freund schreibt, dass P. schon immer eine Liebe fürs Klettern und die Berge besass. «Adam und ich lebten und kletterten zusammen in Neuseeland, während wir am College im Ausland studierten. Er hatte schon damals sehr viel Klettererfahrung, obwohl er erst 21 war.» Wenn es schwierig wurde, habe P. stets das Positive gesehen. «Er war der beste Mensch, mit dem man zusammen sein konnte. Wenn es mal schwierig wurde, blieb er lustig, selbstbewusst und entschlossen.» (mrs)

*Name geändert

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