Darum gehts
- 160 Rekruten der Schweizer Armee waren auf dem Simplonpass wegen des Wintereinbruchs festgesetzt
- Die Lawinengefahr verhinderte ihre rasche Rückkehr ins Tal trotz geräumter Strasse
- Die Rekruten verbrachten über 48 Stunden in den Armeeunterkünften auf dem Pass
Vom überraschend heftigen Wintereinbruch im Wallis betroffen war auch die Schweizer Armee. 160 Angehörige der Artillerie- und Aufklärungsschule 31 wurden am Dienstag und Mittwoch zum Artillerieschiessplatz auf den Simplonpass gebracht, wo sie bis am späten Nachmittag des Karfreitags ausharren mussten.
Nach dem heftigen Schneefall gab es auch für die Armee kein vor und kein Zurück mehr. Zwar dauerte es nicht lange, bis die Strasse wieder vom Schnee befreit war. Die grosse Lawinengefahr verunmöglichte aber eine rasche Rückkehr ins Tal.
In Bus-Kolonne zum Bahnhof transportiert
So verbrachten die Rekruten den Auftakt ins Osterwochenende unverhofft in den Armeeunterkünften statt zu Hause bei den Liebsten. Mit Übungen konnten sich die angehenden Soldaten die Zeit nicht vertreiben: Das schwere Artilleriegerät konnte wegen der Schneemassen gar nicht erst auf den Simplonpass gebracht werden.
Die Erlösung folgte am frühen Karfreitagabend, als die Passstrasse für den Verkehr wieder freigegeben wurde. Um möglichst rasch abziehen zu können, wurden Postautos aufgeboten. Die 160 Rekruten wurden in einer richtiggehenden Bus-Kolonne zum Bahnhof gefahren.
Die Rekrutenschule war mit ihrem Schicksal auf dem Simplonpass nicht alleine. Ein einsamer Lastwagenfahrer verharrte mit seinem LKW über 40 Stunden auf dem Pass – anders als die Rekruten konnte er dabei nur auf seinen Führerstand als Unterkunft zählen.