Ende Juli 1971 wurde ein britischer Alpinist als vermisst gemeldet. Die damalige Nachsuche blieb erfolglos. Im August vor einem Jahr entdeckten zwei Berggänger schliesslich auf dem Chessjengletscher (Egginerjoch) bei Saas-Fee menschliche Überreste.
Jetzt ist klar: Bei dem Toten handelt es sich tatsächlich um den seit 1971 vermissten britischen Alpinisten. Das teilt die Kantonspolizei Wallis mit.
Demnach wurden die menschlichen Überreste zur Untersuchung nach Sitten in die
Gerichtsmedizin des Spitals Wallis (ZIWS) gebracht. Während des vergangenen Jahrs wurden verschiedene Vermisstendossiers aus der Region Saas-Fee durchgearbeitet und nach einer anthropologischen Untersuchung der Knochen konnte die infrage kommenden Vermissten weiter eingeschränkt werden.
Rückgang der Gletscher bringt immer wieder Vermisste zum Vorschein
In Zusammenarbeit mit Spezialisten der Interpol Manchester sowie den Behörden der Police Scotland konnte ein Angehöriger ausfindig gemacht werden. Mittels eines DNA-Direktvergleichs konnte schliesslich nachgewiesen werden, dass es sich bei den aufgefundenen Knochen um diejenigen des britischen Alpinisten handelt.
Die Kantonspolizei führt eine Vermisstenliste, welche die Namen aller seit 1925 als vermisst gemeldeten Personen enthält. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Personen, welche im Hochgebirge oder in Gewässern als vermisst gemeldet wurden.
Der Rückgang der Gletscher bringt vermehrt vermisste Alpinisten zum Vorschein, welche vor mehreren Jahrzehnten als vermisst gemeldet wurden. (dzc)