Weil sein Nachbar zu einem Roma-Feiertag ein Lamm grillierte, rastete ein Mann aus Goppenstein VS im Mai 2022 völlig aus: Er ging mit einem Eispickel auf den Grillmeister los und ruinierte das Festessen schliesslich mit einem Feuerlöscher. Immerhin: Verletzt wurde niemand.
Das Video davon ging viral. Es zeigt den Angriff und wie der Täter das Opfer als «Jugo» beschimpft, der fürs Grillieren im Garten bald von der Polizei verhaftet werde.
Per Strafbefehl verurteilt
Doch Polizei und Justiz mussten sich schliesslich mit dem Angreifer beschäftigen. Der Grill-Schreck muss jetzt eine saftige Busse bezahlen, berichtet der «Walliser Bote». Per Strafbefehl wurde er wegen Sachbeschädigung, Beschimpfung und Drohung rechtskräftig verurteilt.
Der Mann kassierte eine bedingte Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu je 65 Franken. Überdies muss er eine Busse von 500 Franken und die Verfahrenskosten von 750 Franken bezahlen.
Verwaltung erlaubte den Grill-Spass
Der Streit hatte sich auf einem Rasen vor einem Mehrfamilienhaus in Goppenstein ereignet. Beide Männer sind Mieter und langjährige Nachbarn. Der Roma wollte wie jedes Jahr am 6. Mai, am Tag des heiligen St. Georg, ein Lamm grillieren. Er bat im Voraus die Verwaltung um Erlaubnis.
Aber sein Nachbar hatte ein Problem damit. Er demontierte kurzerhand den Steingrill im Garten. Zudem klebte der Mann, der aus dem Kanton Bern stammt, drei Tage vorher einen Zettel an die Tür des Romas. Darauf stand: «Feuerverbot!»
Doch der Grillchef liess sich am Feiertag nicht von seinem Vorhaben abhalten: Mit Erlaubnis der Verwaltung baute er eine neue Grillstelle.
Eispickel eingesetzt, dann zum Feuerlöscher gegriffen
Da schritt der Angreifer ein, kam mit einem Eispickel aus dem Haus und bedrohte den Grillchef. Es kam zu wüsten Szenen. Das Opfer rief die Polizei.
Noch vor deren Eintreffen beendete der Berner die Grillparty mit einem Handfeuerlöscher. Das Opfer fordert vom rechtskräftig verurteilten Nachbar deshalb auch Schadenersatz von 1000 Franken für das ruinierte Festmahl. (ct)