Ein Blick-Leserreporter meldet am Samstagabend einen gewaltigen Steinschlag im Kanton Wallis. Ein Video zeigt, wie riesige Steinmassen sich im Inneren eines Tunnels in Riddes VS lösen.
Die Kantonspolizei Wallis bestätigt, dass es einen Steinschlag auf der Strecke zwischen Riddes und Verbier gab. Die Strecke zwischen Riddes und Mayens-de-Riddes ist in beiden Richtungen gesperrt. Der Vorfall passierte kurz vor 19 Uhr, Verletzte gab es keine.
«Schliessung dauert Monate, vielleicht sogar Jahre»
Am Sonntagmorgen war Vincent Pellissier, Leiter der Walliser Abteilung für Mobilität, vor Ort, um sich ein Bild zu machen. Gegenüber «Le Nouvelliste» erklärte er: «Wir müssen noch einige Analysen durchführen. Aber man kann leider schon jetzt sagen, dass der Tunnel nicht in wenigen Wochen umgebaut werden kann. Die Schliessung muss in Monaten, vielleicht sogar in Jahren gerechnet werden».
Der Einsturz ist Pellissier zufolge auf die «starken Unwetter im Dezember zusammen mit dem starken Frost der letzten Tage» zurückzuführen. Ausserdem sei der Tunnel bereits über 50 Jahre alt.
Analyse in den nächsten Tagen
In den nächsten Tagen soll analysiert werden, ob noch weitere Felsbrocken herunterfallen könnten. Erst dann werde man «mit einem Projekt beginnen, um den Tunnel wieder richtig aufzubauen und den Abschnitt wieder instand zu setzen».
Aufgrund der langen Schliessung könnte es auf den betroffenen Strassen zu Chaos kommen. Das will Pellissier verhindern. Gerade für Gäste von La Tzoumaz könne es schwieriger werden, ins Skigebiet zu gelangen.
Bis zu 30 Minuten längere Fahrt
Der Problematik will Vincent Pellissier mit dem verstärkten Einsatz von öffentlichen Verkehrsmitteln entgegenwirken, «um die Attraktivität zu erhalten». Normale Autos können nun über Condémines nach Isérables und zur Station La Tzoumaz gelangen. Dadurch dauert die Fahrt von Sitten aus etwa zehn Minuten und von Martigny aus etwa 30 Minuten länger.
Bereits im Lötschental kam es im letzten Herbst zu einer Beeinträchtigung des Verkehrs aufgrund eines Bergsturzes. «Im Lötschental waren die Dörfer mehrere Wochen von der Aussenwelt abgeschnitten», so Pellissier. «Hier gibt es eine Umleitungsstrecke für bestimmte Fahrzeuge, aber angesichts der potenziellen Dauer der Strassensperrung ist der wirtschaftliche Einsatz viel höher.» (mrs/neo/obf)