Am Donnerstagabend meldete ein Blick-Leser einen Grossbrand im Industriegebiet bei Vétroz VS. «Es stinkt überall und schwarzer Rauch steigt auf», sagte der Leserreporter, der sich oberhalb der betroffenen Ortschaft befand.
Die Kantonspolizei Wallis bestätigte auf Anfrage von Blick, dass das Feuer mit starker Rauchentwicklung gegen 17.25 Uhr ausgebrochen ist. Es gebe keine Verletzten. Am Donnerstagabend warnte die Polizei die Bevölkerung noch vor «Explosionsgefahr» und forderte die Anwohnerinnen und Anwohner auf, Türen und Fenster zu schliessen. In der Nacht auf Freitag kam es wegen des Brands zu mehreren Explosionen
140 Einsatzkräfte vor Ort
Am Freitagnachmittag war der Brand zwar unter Kontrolle gebracht, allerdings noch nicht vollständig gelöscht. Gemäss Polizei waren um 15.30 Uhr noch zwei Helikopter im Einsatz.
Der Brand erforderte ein Grossaufgebot. Mehr als 140 Feuerwehrleute waren im Einsatz – darunter waren auch rund 40 Feuerwehrleute aus dem Kanton Waadt. Auch ein Lösch- und Rettungszug der SBB und Helikopter standen im Einsatz.
Die entstandenen Schäden sind beträchtlich: Die Halle sowie das Inventar zahlreicher Unternehmen, das darin untergebracht war, wurden zerstört. Auch ein Lastwagen, der am Rand der Halle geparkt war, geriet in Brand. Die Brandursache wird nun von der Staatsanwaltschaft untersucht.
Weide- und Ernteverbot verhängt
Jetzt gilt in der Region bis auf Weiteres ein Weide- und Ernteverbot von Obst, Gemüse, Futter und Ackerkulturen, teilte die Walliser Staatskanzlei am Freitag mit. Ausserdem empfiehlt der Kanton, im betroffenen Gebiet nicht zu baden.
Das abgebrannte Gebäude war mit Solarpanels bedeckt, die potenziell giftige Stoffe enthalten. Deren Verbrennungsrückstände seien mit dem Rauch zumindest bis nach Brämis VS getrieben worden.
Diese Verbrennungsrückstände seien scharfkantig und tödlich für Tiere, die sie fressen würden. Das Weide- und Ernteverbot gilt zwischen Vétroz und dem Damm der Lienne in Brämis. Die Dienststelle für Umwelt führe derzeit Analysen des abgelagerten Staubs durch. Der Zivilschutz nehme so schnell wie Möglich die Reinigung der Verbrennungsrückstände in Angriff. (ene/bab/dzc/SDA)