Am Nachmittag ging dieser Umzug der «Tschäggätä» gemeinsam «Peluches», mit «Maries» und mit «Empaillés» über die Bühne. «Maries» sind als alte, etwas übergewichtige Frauen verkleidete Männer. Die «Empaillés» stecken in dick mit Stroh gefüllten Jutesäcken. «Peluches» sind wie die «Tschäggätä» in Felle gehüllt.
Anlässlich des Besuchs in Wiler besichtigten die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler aus dem Unterwallis auch das Lötschentaler Museum und eine Sammlung vom Holzmasken. Zudem kam es zu einem kulturellen Austausch zwischen Vertretern der beiden Brauchtümer.
«Tschäggätä» lässt sich mit «Gecheckte» übersetzen - wegen der gefleckten Fellüberwürfe der Lötschentaler Maskenträger. Insofern haben «Tschäggätä» und «Peluches» einige Gemeinsamkeiten. Kylian Maître, Präsident des Fasnachtsvereins von Evolène, sieht aber auch Unterschiede in der Ästhetik der Kostüme und bei den Accessoires.
«Beispielsweise tragen die Tschäggätä ihre Glocken am Gurt, während wir unsere Schellen von Hand schütteln», sagte Maître zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
In der Zeit zwischen dem katholischen Feiertag «Maria Lichtmess» und dem «Gigiszischtag», dem Dienstag vor dem Aschermittwoch, ziehen die Tschäggätä durchs Lötschental. Sie jagen jenen, welchen sich abends noch auf den Gassen befinden, einen Schreck ein.
Die «Peluches» von Evolène hingegen haben die Aufgabe, böse Geister zu verjagen - Geister, welche etwa Lawinen auslösen und Krankheiten verursachen. Deshalb gilt es für die «Peluches», möglichst viel Lärm zu machen. Die Figur der «Marie» geht auf eine Frau zurück, welche im 20. Jahrhundert tatsächlich im Tal lebte.
Laut Kylian Maître sollte die Fasnachtstradition in Evolène für mindestens die nächsten 30 Jahre gesichert sein. Denn Gross und Klein schwärme für die Fasnacht.
(SDA)