Das ist die Chronologie der Ereignisse in Vétroz VS
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Polizeikommandant erklärt:Das ist die Chronologie der Ereignisse in Vétroz VS

Tragödie schockt Vétroz VS
Grégoire F. (†55) erschoss Ex-Frau (†55) und ihren neuen Partner

Ein Mann erschoss Sonntagmorgen früh in Vétroz VS seine Ex-Frau und deren neuen Lebensgefährten, bevor er sich selbst tötete. Eine Tragödie, die die gesamte Gemeinde erschüttert.
Publiziert: 28.07.2024 um 10:42 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2024 um 06:07 Uhr
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In diesem Haus ist die Tat passiert.
Foto: Christian Rappaz

Schüsse weckten am Sonntagmorgen um 6.40 Uhr die Bevölkerung von Vétroz VS. Die Gemeinde zählt kaum 7000 Einwohner und liegt etwa zehn Kilometer von der Kantonshauptstadt Sion entfernt.

In die Wohnung eingebrochen und das Feuer eröffnet

Gemäss Blick-Recherchen brach an diesem Sonntagmorgen ein 55-jähriger Mann in die Wohnung seiner Ex-Frau (†55) ein – und eröffnete das Feuer. Dabei traf er seine ehemalige Gattin und deren neuen Partner (†55) tödlich. Zuvor sei der Angreifer rund 20 Jahre lang mit seiner Ehefrau zusammen gewesen. Nach seiner Tat soll der Mann in seine Wohnung zurückgekehrt und sich dort selber gerichtet haben.

Der 55-jährige, mutmassliche Täter Grégoire F.* und seine gleichaltrige Ex-Frau Marie S.* sind vor ungefähr zwei Jahren in derselben Blasmusikkapelle gewesen. Was genau zwischen den beiden vorgefallen ist, liegt bislang im Dunkeln.

Den Nachbarn ist der Schock noch anzusehen, als sie Blick erzählen, dass laute Schreie sie um sieben Uhr morgens aus dem Schlaf gerissen hätten. Kurz darauf hätten sie sechs Detonationen gehört. Danach: Stille. Es sei ruhig geblieben, bis die Leichen von den Behörden geborgen wurden.

«Alles andere als ein Rambo»

Der Gemeindepräsident von Vétroz, Olivier Cottagnoud (63), verbarg seine Emotionen nicht, als Blick ihn kontaktierte: «Ich wurde über die Tragödie informiert, noch bevor die Polizei mich anrief. Die gesamte Gemeinschaft ist natürlich schockiert und traurig nach dieser Tragödie, die meines Wissens nicht vorhersehbar war. Ich kenne dieses Paar sehr gut. Sie haben eine schmerzhafte Zeit durchgemacht. Derjenige, den wir heute einen Mörder nennen müssen, war alles andere als ein Rambo.»

Cottagnoud, der lange Zeit die Poststelle im Erdgeschoss des Gebäudes, in dem der Amoklauf stattfand, leitete und in der seine Frau noch immer arbeitet, ist erschüttert. Sein Vétroz sei in den letzten Jahren alles andere als verschont geblieben: «Kurz nach der Pandemie suchte ein riesiger Brand bei Biofruits die Gemeinde heim – und erst am Donnerstag starb ein Lehrling auf einer Baustelle hier um die Ecke.» Der Politiker der Fraktion Alternative Vétrozaine, muss nun schon wieder Todesfälle beklagen. «Es fehlt nur noch, dass die Rhone über die Ufer tritt, um diese schwarze Serie fortzusetzen», sagt er grimmig.

Untersuchung wegen Mordes eingeleitet

Um 14 Uhr am Sonntagnachmittag informierte die Kantonspolizei Wallis schliesslich die Öffentlichkeit. Ins Detail geht Kommandant Christian Varone dabei nicht. Wie oft wurde geschossen? Welche Waffe benutzte der Täter? Fragen, auf die die Behörden bislang noch keine Antwort präsentieren können.

Die Staatsanwaltschaft und die Polizei seien weiterhin mit Ermittlungen beschäftigt, weshalb weiterführende Informationen nicht herausgegeben werden können. Einzig: «Es könnte sich um ein Verbrechen handeln, das auf einen privaten Streit zurückzuführen ist.»

Generalstaatsanwältin Béatrice Pilloud teilte mit, dass eine Untersuchung wegen Mordes eingeleitet wurde. Der Täter hatte im Juni einen Antrag auf den Erwerb einer Waffe gestellt. Eine Waffe war auf ihn aber nicht registriert. Vor seiner Tat war der 55-Jährige der Polizei weder bekannt noch vorbestraft.

*Namen geändert

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