Im Wallis wütete im vergangenen Sommer ein verheerender Waldbrand. Wochenlang waren Einsatzkräfte unermüdlich mit den Löscharbeiten beschäftigt. Bislang war unklar, wie es zu dem Brand kam.
Nun aber veröffentlicht die Polizei Ermittlungsergebnisse zur Ursache. Wie Untersuchungen ergaben, kam es kurz vor dem Brandausbruch am 17. Juli bei einem Elektrizitätswerk im Gebiet Flesche bei Bitsch VS zu einem Stromunterbruch. Dieser wurde durch ein durchtrenntes Leiterseil verursacht.
Unbekannter gab Schüsse ab
«Die Ermittlungen schlossen eine Sonneneinstrahlung oder einen Blitzeinschlag als Brandursache aus», erklärt die Behörde in einer Mitteilung. «Stattdessen zeigten die Untersuchungen auf, dass eine unbekannte Täterschaft im Gebiet Flesche mutmasslich mit einer Langwaffe mehrfach und vorsätzlich auf die Leiterseile der Hauptleitung geschossen hatte.»
Ein weiterer Schuss habe «den Kupferdraht der Abzweigeleitung bei einem Mast» getroffen, was zu einem Kurzschluss führte. «Die durch den Kurzschluss entstandene Überhitzung führte dazu, dass im weiteren Verlauf das Leiterseil riss und zu Boden fiel.» Ein Versuch, die Leitung vorschriftsgemäss von Hand vom Werk aus zuzuschalten, um den Kurzschluss zu überprüfen, habe dann mutmassliche den Waldbrand ausgelöst. «Die entstehende Spannung erzeugte Lichtbögen, die das Aluminiumseil teilweise schmolzen und die umliegende, trockene Vegetation entzündeten.»
Polizei sucht Zeugen
Vom Waldbrand war eine Fläche von 132 Hektaren betroffen, davon etwa 35 Hektaren felsiges Gelände. Etwa Dreiviertel der Bäume im betroffenen Waldgebiet verbrannten, es handelte sich vorwiegend um Fichten. Unterhalb des Riederhorns im Gemeindegebiet Bitsch wurde eine Fläche von 1,35 Quadratkilometern zerstört. Ein weiterer halber Quadratkilometer fiel den Flammen in der Gemeinde Riederalp zum Opfer.
Die Einsatzkräfte waren wochenlang mit den Löscharbeiten beschäftigt. Zwar hat die Natur stark unter dem Brand gelitten. Doch dank Löscharbeiten kamen weder Menschen noch Tiere zu Schaden. Auch Häuser blieben von den Flammen verschont.
Um die noch unbekannte Täterschaft ausfindig zu machen, suchen die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei nun nach Zeugen. Personen, welche Hinweise zu dem Ereignis machen können, werden gebeten, sich bei der Polizei per 027 326 56 56
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