Waadtländer Polizei-Skandal
Aspiranten von Spezialeinheit mussten Elektroschock-Halsbänder tragen

Die Polizei-Spezialeinheit im Kanton Waadt in der Schweiz setzte Elektroschock-Halsbänder für einen Stresstest bei Aspiranten ein. Die Kapo-Führung wurde über die Praktiken nicht informiert und verurteilt sie aufs Schärfste. Eine interne Untersuchung wurde eingeleitet.
Publiziert: 11.07.2023 um 20:20 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2023 um 21:47 Uhr
Die Polizei-Spezialeinheit im Kanton Waadt in der Schweiz setzte Elektroschock-Halsbänder für einen Stresstest bei Aspiranten ein. Die Kapo-Führung wurde über die Praktiken nicht informiert und verurteilt sie aufs Schärfste. Eine interne Untersuchung wurde eingeleitet.
Foto: Keystone


Ein Kommunikationsverantwortlicher der Waadtländer Polizei bestätigte die Vorfälle am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «20 Minutes» hatte als Erstes darüber berichtet. Laut der Zeitung waren die Halsbänder ursprünglich für die Ausbildung von Hunden vorgesehen – und mittlerweile verboten.

Kapo-Führung reagiert

«Die Kandidaten mussten einen taktischen Parcours absolvieren. Um ihren Stress zu erhöhen, haben die Führungskräfte der Spezialeinheit entschieden, ein elektrisches Halsband zu verwenden, das auf Befehl Entladungen erzeugt», sagte der Kommunikationsverantwortliche der Polizei auf Anfrage. Bei der Spezialeinheit handelt es sich um das Détachement d'action rapide et de dissuasion (DARD).

Die Führung der Kantonspolizei «wurde in keiner Weise informiert», sagte der Kommunikationsverantwortliche. Sie «verurteilt diese Praktiken aufs Schärfste, die innerhalb der Polizei nicht tolerierbar sind und vor allem gegen die Ethik und die Werte des Korps verstossen».

Auch wenn die Auswahl der DARD-Mitglieder anspruchsvoll sein müsse, müsse sie «mit Respekt vor den Kandidaten» erfolgen, bekräftigte er. Eine interne Untersuchung wurde eingeleitet, um die Fakten und Verantwortlichkeiten zu ermitteln. Anschliessend würden Sanktionen gegen die betreffenden Personen verhängt. (SDA)

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