Von ETH Lausanne entwickelt
Ein neuer Wasserfilter entfernt effizient Krankheitserreger

Ein Forschungsteam der ETH Lausanne (EPFL) stellt einen Prototyp eines kostengünstigen Filters vor, der Wasser allein mithilfe von Sonnenlicht effizient dekontaminiert. Das Gerät soll einst Menschen in stromarmen Regionen sauberes Trinkwasser liefern.
Publiziert: 12.04.2022 um 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2022 um 11:43 Uhr
Ein allein mit Sonnenenergie betriebener Filter reinigt kontaminiertes Wasser hocheffizient: der an der EPFL entwickelte Prototyp des Wasserfilters.
Foto: László Forró / EPFL

Im Fachmagazin «npj Clean Water» berichten die Forschenden um László Forró und Endre Horváth, dass der Filter Krankheitserreger, einschliesslich Bakterien und grosse Viren, effizient einfangen, abbauen und beseitigen könne. Eine Pilotstudie liefere auch ermutigende Ergebnisse zur Reduzierung von Arzneimittelrückständen und Pesitzidspuren im Trinkwasser.

Der Filter besteht aus einer Verflechtung von Titanoxid-Nanodrähten und Kohlenstoff-Nanoröhren und nutzt ausschliesslich Sonnenlicht als Energiequelle. Er könne selbst an abgelegenen Orten sauberes Trinkwasser liefern und liesse sich leicht in grösserem Massstab herstellen, sagte Forró gemäss einer Mitteilung der EPFL vom Dienstag.

Er und sein Team schlagen in der Studie eine Reihe von Möglichkeiten vor, um den Filter weiter zu verbessern. Demnach liesse sich die Filterleistung voraussichtlich steigern, wenn zusätzlich Goldnanopartikel eingebunden würden. Auch könnte eine andere Strukturierung der Filteroberfläche dazu beitragen, das Sonnenlicht besser einzufangen.

Nach Angaben des Uno-Kinderhilfswerks Unicef sterben schätzungsweise täglich rund 1800 Kinder an Durchfallerkrankungen, die auf eine unsichere Wasserversorgung zurückzuführen sind. Und gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trinken mindestens 1,8 Milliarden Menschen Wasser, das mit Fäkalien verunreinigt ist. Effiziente und kostengünstige Methoden für sauberes Trinkwasser seien daher zwingend notwendig, so die Forschenden. Horváth hofft, dass die vorliegende Studie «auch bei Geldgebern ein starkes Echo finden wird.»

https://doi.org/10.1038/s41545-022-00157-2

(SDA)

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