Das Waadtländer Umweltamt ist der Ansicht, dass keine Massnahmen ergriffen werden müssen, wie es am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA verlauten liess. Das Amt bestätigte damit eine Meldung der Zeitung «24 heures». Laut den Waadtländer Behörden hatten sich die Angriffe am 7., 8. und 11. Dezember in einem grossen Wald unweit des Neuenburgerseeufers bei Yvonand ereignet.
Neben dem Schutz der Jungen könne auch die Anwesenheit eines Wildtierkadavers bei den ersten beiden Angriffen das Verhalten des Luchses erklären, hielt das Umweltamt fest. Er habe so möglicherweise seine Beute verteidigen wollen.
Das Luchsweibchen fügte den drei Hunden Kratzer am Rücken und einigen Bisswunden zu. «Den Hunden geht es wieder besser, nachdem sie von einem Tierarzt versorgt wurden», schreibt «24 heures».
Diese Art von Angriffen durch den Luchs sei in der Schweiz sehr selten, heisst es bei der Stiftung Kora, die für die Überwachung der Grossraubtiere zuständig ist. In der Regel komme es zu «zwischen einem und zwei» derartigen Fällen pro Jahr.
Nach einer Schätzung der Kora von 2019 gibt es in der Schweiz etwa 250 Exemplare dieser geschützten Art. Die grosse Katze mit den Pinselohren und dem Stummelschwanz war vor rund 40 Jahren wieder im Land angesiedelt worden. Anders als der Wolf verursacht der Luchs verhältnismässig wenig Probleme mit Schafen und Ziegen. Die Nutztierrisse durch die grosse Katze haben sich laut Kora mittlerweile zwischen 20 und 40 Rissen pro Jahr eingependelt.
(SDA)