Polizisten bargen das Reptil in Arnex-sur-Orbe am Freitag in der Nähe des Flusses Nozon. Die Gendarmen, die sich der Schildkröte annahmen, «wussten das Tier mit den üblichen Vorsichtsmassnahmen zu handhaben», sagte Jean-Marc Ducotterd, Präsident des Schildkrötenzentrums, am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Denn die Art mit ihrem langen Hals und dem kräftigen Kiefer kann schwere Verletzungen verursachen und sogar einen Finger abtrennen.
Die fünf bis zehn Jahre alte Schildkröte wurde offenbar vor nicht allzu langer Zeit in die freie Wildbahn entlassen. «Ihr Panzer war nickelfrei. Sie war ein wenig aggressiv, aber nicht wie eine wilde Schildkröte», sagte Ducotterd weiter.
Diese aus Nordamerika stammende Art ist in der Schweiz in natürlichen Lebensräumen unerwünscht. Sie ernährt sich insbesondere von Amphibien und Fischen, was der lokalen Fauna grossen Schaden zufügen kann, fügte der Experte hinzu.
Bereits im April war in Vuflens-le-Château eine Schnappschildkröte entdeckt worden. Ducotterd kann sich nicht erklären, wie zwei solche Tiere in so kurzer Zeit in einer Entfernung von etwa 25 Kilometern gefunden werden konnten. «Das ist schon ein wenig seltsam», sagte er.
Wenige Tage später kam eine weitere gebietsfremde Art ins Schildkrötenzentrum. Am Dienstag stand ein Wildhüter in Grandson in einem Teich in der Nähe des Neuenburgersees im Einsatz. Eine Gewöhnliche Schmuckschildkröte - etwa 35 Zentimeter im Durchmesser und 4,5 Kilogramm schwer - legte dort gerade ihre Eier ab.
Laut Ducotterd hätte dies zur Geburt von 5 bis 15 Babyschildkröten in diesem Herbst führen können. Dieses ebenfalls aus Nordamerika stammende Tier wurde auch nach Chavornay gebracht. Ihre Eier wurden vernichtet.
(SDA)
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