Ein falscher Arzt ist am Donnerstag im Kanton Waadt zu einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe und einer Geldstrafe von 100'000 Franken verurteilt worden. Er hatte seinen Patientinnen und Patienten in einer Geheimklinik in Bussigny VD zweifelhafte Produkte verabreicht.
Der 70-jährige Brite war zwischen 2014 und 2015 im Westschweizer Kanton aktiv. In dieser Zeit empfing er 63 Personen in Bussigny. Unter seinen Kunden befanden sich keine Schweizer, sondern Briten, von denen die meisten an Krebs im fortgeschrittenen Stadium erkrankt waren.
Die Patientinnen und Patienten wurden mit verdächtigen Produkten behandelt, die angeblich Krebs und zahlreiche andere Krankheiten heilen sollten, deren Wirksamkeit jedoch nie nachgewiesen wurde. Diese Pseudomedikamente enthielten Blutplasma, das für Forschungszwecke bestimmt war und nicht an Menschen verabreicht werden durfte. Ausserdem waren sie unter mangelhaften hygienischen Bedingungen hergestellt worden.
Das Polizeigericht Lausanne verurteilte den Angeklagten am Donnerstag in Abwesenheit. Seine Anwältin wies darauf hin, dass er sich in England befinde und sein Gesundheitszustand es ihm nicht erlaube, in die Schweiz zu reisen. (SDA)