«Professor X hat seine Frau mit meiner Freundin betrogen»
Sex-Vorwürfe gegen EPFL-Professor per Graffiti

Am Rolex Learning Center der EPFL sind pikante Kritzeleien aufgetaucht. Ein mutmasslicher Student beschuldigt damit einen Professor, mit seiner Freundin geschlafen zu haben.
Publiziert: 15.05.2023 um 22:40 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2023 um 12:12 Uhr
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Der beschuldigte Professor will nichts zu den Vorwürfen sagen.
Foto: D.R.
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Antoine Hürlimann

Nicht nur auf Social Media werden mehr oder weniger fundierte anonyme Anschuldigungen erhoben. In Anlehnung an die berühmte Serie «American Vandal», in der es um phallusförmige Graffiti auf Fahrzeugen geht, die vor einer kalifornischen High School parken, wurden am renommierten Rolex Learning Center der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) pikante und gut sichtbare Schriftzüge entdeckt, wie Blick erfahren hat.

Laut einem Leserreporter, der zwei Fotos dieser Missetaten vom Donnerstag übermittelt hat, handelt es sich bei dem Urheber der mit roter und grüner Farbe gesprayten Sätze um einen eifersüchtigen «Studenten». Und das aus gutem Grund. Denn die in gebrochenem Englisch geschriebenen Schmierereien lauten wie folgt: «Professor X* hat seine Frau mit meiner 24-jährigen Freundin betrogen. Meine dreijährige Tochter ist dankbar.»

Daneben eine Warnung: «Handlungen = Konsequenzen...». Oder auch: «Harder they come, harder they fall (sic)». Auf Deutsch: «Je höher man steigt, desto härter wird der Fall sein.» Einem anderen Informanten zufolge haben diese Behauptungen, die «nicht zu übersehen waren», auf dem Campus natürlich für viel Gesprächsstoff gesorgt. Der renommierte Wissenschaftler, gegen den sich die Anschuldigungen richten, ist allerdings nicht direkt mit der EPFL verbunden.

Wurde eine Anzeige eingereicht?

Die EPFL bestätigte am Freitag auf Anfrage per E-Mail, dass «am Donnerstag, den 11. Mai Graffiti gesprüht wurden». Zum Zeitpunkt der Antwort von Pressesprecherin Corinne Feuz wurden die Schmierereien gerade geputzt. «Grundsätzlich erstattet die EPFL immer Anzeige, wenn es zu Sachbeschädigungen kommt», sagt sie. «Wir werden uns nicht weiter dazu äussern.»

Auch die Universität Lausanne (UNIL), die den fraglichen Professor beschäftigt, hat keinen Kommentar abgegeben. Laut unseren Quellen hat sich jedoch nie jemand beschwert. Hat der Professor, der ebenfalls von Blick erreicht wurde, eine Anzeige eingereicht? Ist er grundsätzlich der Meinung, dass er sich etwas vorzuwerfen hat? Wie fühlt man sich, wenn derart mit dem Finger auf einen gezeigt wird? Was wollte der Täter mit den Graffiti erreichen? Der Forscher teilte Blick am Montag mit, dass er sich entschieden habe, keine der Fragen zu beantworten.

*Name der Redaktion bekannt

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