Nicht rennen! So lautete die Warnung der Kantonspolizei Waadt am Donnerstagabend auf Twitter. Der Grund: Eine Raubkatze sei mutmasslich um 15.30 Uhr in der Region Epalinges gesichtet worden. Sogar ein Foto der vermeintlichen Löwin teilte die Polizei zu der Meldung.
Gemeindepräsident Alain Monod (64) erzählt im Gespräch mit Blick: «Eine Dame hat mich angerufen und mir gesagt, bei ihr im Garten sei ein Löwe. Ich habe sofort die Polizei alarmiert.» Zunächst habe er das Ganze selbst für einen Witz gehalten: «Aber ich wollte einfach kein Risiko eingehen.»
Grosse Suchaktion inklusive Super-Puma!
Auch die Polizei habe die Meldung sehr ernst genommen: «Sie haben alle Angaben gut überprüft, schliesslich waren es nur noch wenige Stunden bis zum 1. April.»
Die anschliessende Such-Aktion war umfassend: Mehrere Gendarmerie- und gemischte Patrouillen, die Stadtpolizei Lausanne, die Hundebrigade, die Schnelleingreiftruppe der Polizei, die Sicherheitspolizei, die Wildtierpolizei und der Kantonstierarzt beteiligten sich daran. Sogar ein Super-Puma stand im Einsatz.
Die Polizei gab zudem die Empfehlung raus, «sich an einen sicheren Ort zu begeben und sofort 117 zu wählen», sollte man dem Tier begegnen. Erste Gerüchte, es könnte sich um eine Raubkatze aus dem Zoo de Servion handeln, wies man dort zurück: Keiner der Löwen sei auf der Flucht. Ein teurer Aprilscherz also? Oder doch ein entlaufenes Tier aus einem Privat-Zoo?
Es war wohl nur ein Hund
Am Freitagmittag gibt die Polizei schliesslich bekannt, dass sie nun lediglich von einem streunenden Hund ausgehen würde. «Das ist doch kein Hund auf diesem Bild», sagt Dorfbewohnerin Sanja Vlatkovic (57). Auch Anwohnerin Ludmilla Samah (85) meint: «Ich glaube, es handelt sich weder um einen Hund noch um einen Löwen. Das war doch einfach ein Scherz.»
Vermutlich werden wir des Rätsels Lösung nie erfahren. Fakt ist aber: Sollte dies ein Aprilscherz gewesen sein, könnte er den Witzbold teuer zu stehen kommen. Der Gemeindepräsident zu Blick: «Das hätte Konsequenzen.»