«Höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen»
Rund 50 Aktivisten besetzen Wald in Ballens VD

Aktivisten setzten in der Waadt ein Zeichen gegen Grosskonzerne und die Betonindustrie. In einem Waldstück verbarrikadierten sie sich, um den Kiesabbau zu verhindern.
Publiziert: 15.06.2024 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2024 um 09:48 Uhr
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Rund 50 Aktivisten liessen sich am Samstag in einem Wald nieder.
Foto: keystone-sda.ch
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Mehrere Dutzend Aktivisten haben am Samstag den Wald in Ballens VD besetzt. Sie fordern von der Kantonsregierung ein Gesetz zum Schutz des Gebiets sowie ein Moratorium für die Eröffnung neuer Steinbrüche.

Die gemäss einer Zählung eines Reporters von Keystone-SDA rund 50 Aktivisten haben am Samstagnachmittag Zelte aufgestellt und einige Plattformen in den Bäumen errichtet. Mit ihrer Aktion will die Bewegung Grondement des terres (Grollen der Erde) gemäss einer Mitteilung vom Samstag «ein neues Loch im Fuss des Waadtländer Juras» verhindern.

Seit Jahren würden die Konzerne Holcim und Orlatti um diesen Wald streiten. Darunter befinde sich mit 18,5 Millionen Kubikmetern das grösste Sand- und Kiesvorkommen des Kantons. Durch den Abbau könnten die Grosskonzerne auf einen Milliardengewinn hoffen.

«Höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen»

Wie lange die Protestaktion dauern soll, stand zunächst nicht fest. Sie solle aber als Erbe der ZAD gelten, der Protestbewegung, die in den Jahren 2020 und 2021 in Eclépens den Mormont-Hügel besetzt hatte.

«Es ist höchste Zeit, die Notbremse gegen die zerstörerische und umweltschädliche Betonindustrie zu ziehen», heisst es in der Mitteilung der Bewegung weiter. Sie zeigt sich zudem enttäuscht über den Gegenvorschlag zur Mormont-Initiative, den der Staatsrat am Donnerstag vorgelegt hat. Darin seien keine ehrgeizigen und realistischen Massnahmen zur Reduktion des Baustoffs Kies geplant.

Im vergangenen Jahr hatte die Bewegung mehrere Golfplätze verwüstet und sich einige Wochen in einem Wald am Ufer der Venoge in der Waadtländer Gemeinde Vufflens-la-Ville niedergelassen, um die potenzielle Nutzung des Geländes als Kieslagerstätte durch das Unternehmen Orllati anzuprangern.

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