Ein Mann (28) und Frau (24) hatten sich im Inneren des Waadtländer Asylempfangszentrums (EVAM) in Lausanne verschanzt. Das bestätigte eine Sprecherin der Kantonspolizei Waadt gegenüber dem Nachrichtenportal «24heures». In der Rue du Simplon war eine Intervention im Gange. Patrouillen sowie eine schnelle Eingreiftruppe der Kantonspolizei waren vor Ort, hiess es. Der Eingriff wurde inzwischen abgeschlossen, es wurden keine Verletzungen gemeldet.
Der Einsatz lief seit heute Morgen um 7 Uhr. Aus Sicherheitsgründen sperrten die Polizei mehrere Strassen in der Nähe des Bahnhofs. Auch Ambulanz und Feuerwehr wurden vorsorglich aufgeboten. Verhandlungsführer waren ebenfalls vor Ort.
Luftmatratze wurde vor dem Gebäude aufgeblasen
Gegen 10.15 Uhr wurde von heraneilenden Feuerwehrleuten eine riesige Luftmatratze unter den Fenstern des Foyers der Migrantenaufnahmeeinrichtung aufgeblasen. Aus dem offenen Fenster im dritten Stock wurden Schreie gehört. Die Rue du Simplon sei für den Verkehr und für Fussgänger gesperrt worden, ebenso wie die Passage Saugettes.
Am Nachmittag wurden Details zum Motiv des jungen Paars bekannt. Die drohende Wegweisung aus der Schweiz hatte die beiden in Panik versetzt. Das Paar sollte zum Flughafen Genf gebracht werden, um dort einen unbegleiteten Linienflug nach Rumänien zu nehmen. In diesem Land waren sie zuerst registriert worden und dort hatten sie einen Asylantrag gestellt.
Das ist über das Paar bekannt
Nachdem die Polizei vor dem Zimmer angekommen war, verbarrikadierten sich die beiden Personen, wie Sauterel erklärte. Die Polizisten bemerkten, dass das Paar mit mehreren Messern bewaffnet war.
Dies habe den Einsatz einer Spezialtruppe der Lausanner Stadtpolizei mit geschulten Verhandlungsführern erfordert, so Sauterel. Die Verhandlungen seien erfolgreich gewesen und die Personen hätten kurz vor 11 Uhr selbstständig das Haus verlassen. Das Paar wurde nicht verletzt. Es wurde betreut und zur Kontrolle in ein Spital eingeliefert.
Insgesamt waren rund 30 Polizisten am Einsatz beteiligt. Auch Ambulanz und Feuerwehr wurden vorsorglich aufgeboten.