Im September und Oktober führte die Kantonspolizei Waadt eine gross angelegte Aktion durch. Das Ziel: Bekämpfung von Kinderpornografie im Netz. Wie die Polizei schreibt, haben 27 Polizistinnen und Polizisten 153 Arbeitstage aufgewendet, um 42 Hausdurchsuchungen durchzuführen. Dabei wurden 311 Computer, Speichermedien und andere Kommunikationsmittel beschlagnahmt.
Schliesslich hat die Polizei 96 Personen, die im Kanton Waadt wohnhaft sind, festgenommen. Sie haben kinderpornografische Bilder und Videos heruntergeladen oder zur Verfügung gestellt. Etwa 15 Prozent der Festgenommenen waren minderjährig.
Von denjenigen, die bei der Staatsanwaltschaft und dem Jugendgericht angezeigt wurden, sind zwei Menschen jetzt in Untersuchungshaft. Einer von ihnen wurde zudem wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen angeklagt.
Internationale Zusammenarbeit verhilft zum Erfolg
Diese Operation zur Bekämpfung der Cyber-Pädophilie konnte nach Polizeiangaben vor allem dank der Anzeigen des Nationalen Zentrums für vermisste und ausgebeutete Kinder in den USA (NCMEC) durchgeführt werden, dem Sitz der wichtigsten Internetprovider, über die illegale Inhalte geleitet werden. Sie haben ein Verfahren entwickelt, um diese Inhalte aufzuspüren und den betroffenen Ländern zu melden.
In der Schweiz nimmt die Bundeskriminalpolizei (Fedpol) diese Meldungen aus den USA entgegen. Sie analysiert sie und stellt erste Nachforschungen über den Nutzer an, mit dem Ziel, diesen bei seinem Wohnkanton anzuzeigen. Parallel dazu überwacht das Cyber-Kompetenzzentrum der Kantonspolizei Genf die sogenannten «Peer-to-Peer»-Tauschbörsen und meldet gezielt illegale Inhalte an die Westschweizer Kantone zur weiteren Untersuchung. (bab/SDA)