Am Sonntag wird in Genf eine Reihe von Luxus-Autos versteigert. Darunter auch die 25 Protzkarren, die die Genfer Polizei 2016 von Diktatoren-Sohn Teodorín Obiang (51), dem Sprössling von Äquatorialguineas Präsidenten Teodoro Obiang (77), eingezogen hatte.
Versteigert werden die Karossen vom Kautionsunternehmen Bonhams. Und zwar in der Nähe von Genf – im Golf & Country Club von Bonmont. Im Rahmen eines internationalen Abkommens zwischen der Schweiz und Äquatorialguinea wird der Erlös als Entwicklungshilfe in das Land reinvestiert – 1,3 Millionen Franken sollen an Genf gehen, um die Kosten für das Verfahren zu decken.
Mindestangebot von 5,2 Millionen Franken
Mitbieten kann jeder, der ein dickes Portemonnaie hat. Zuerst muss man sich aber registrieren. Auch bietet Bonhams die Möglichkeit an, sich ein Auto in Abwesenheit zu ersteigern. Dazu muss man lediglich die Summe angeben, die man gewillt ist, für ein Modell zu zahlen. Das Mindestgebot ist von Auto zu Auto verschieden. Für einen Lamborghini Veneno Roadster muss man tief in die Taschen greifen. Mit 5,2 Millionen Franken ist das Mindestangebot königlich. Im Gegensatz dazu ist das Mindestgebot für den Bentley Turbo R mit 5500 Franken geradezu ein Schnäppchen – dafür sei das Fahrzeug in schlechtem Zustand. 15 Prozent des Verkaufspreises kommt den Veranstaltern zu Gute.
Der Vorbesitzer liebt den Prunk
Teodorín liebt den Luxus: Auf Instagram protzt er mit seinen Yachten, Flugzeugen, Villen und Autos. Letztere scheinen es Teodorín besonders angetan zu haben. Deshalb dürfte es ihn besonders geschmerzt haben, als die Genfer Behörden vor drei Jahren 25 seiner Fahrzeuge beschlagnahmten. Grund: Teodorín wurde der Geldwäscherei und der ungetreuen Amtsführung verdächtigt. Unter anderem soll er die Autos mit Staatsgeldern gekauft haben. Das Verfahren gegen den Protzer wurde unterdessen fallengelassen.
Sammelstücke zu ersteigern
Zu den angebotenen Fahrzeugen gehören neben dem Lamborghini Veneno (geschätzter Verkaufspreis: sechs Millionen Schweizer Franken) unter anderen auch ein Koenigsegg One:1 (rund zwei Millionen Franken), von dem es lediglich sechs Stück gibt, und ein Mercedes Maybach (240'000 Franken), der ein eigenes W-LAN hat. Die Verantwortlichen erhoffen sich einen Gesamterlös von rund 13 Millionen Franken. (spr)
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