«Überleben bei Anschlägen für jedermann»
Ex-Agent gibt Welschen Anti-Terror-Kurse

Ob Angriffe mit Handgranaten, Schusswaffen, Geiselnahmen in Büros oder öffentlichen Aufenthaltsorten: Jim Wagner schlägt aus dem Terror seinen Profit. Seine Kurse bietet er jetzt auch bei Genf an.
Publiziert: 12.04.2016 um 21:05 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:55 Uhr
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Jim Wagner, ehemaliger US-Agent, erklärt, wie man sich und seine Nächsten bei einem Terroranschlag verhält.
Foto: realitybaseditalia.it

Bei Genf, nahe der Schweizer Grenze, kann jeder in weniger als acht Stunden lernen, wie er einen Terroranschlag überlebt. Wie? Indem man an einem «Terrorism Survival»-Kurs von Jim Wagner teilnimmt. Diese verspricht wenigstens der Ex-Agent auf Flyern, die er in Genf verteilen liess, wie «Le Matin» heute berichtet.

«So realistisch wie möglich»

Auf der deutschen Version seiner Internetseite erklärt Wagner, den Aufbau der Kurse. Die Teilnehmer erlernen anhand von Rollenspielen Techniken zum Überleben bei Angriffen mit Handgranaten, Schusswaffen, Geiselnahmen in Büros oder öffentlichen Aufenthaltsorten. 

Wagner und seine Helfer bauen dabei die Szenarien «so realistisch wie möglich» auf, verspricht die Werbung.

Wagner hat bereits Counter-Terrorist-Teams auf der ganzen Welt unterrichtet. So zum Beispiel die deutsche GSG9, die U.S. Marshals Specials Operations Group, die FBI SWAT oder die Israeli National Policy Academy. Er ist ein Ex-Anti-Terror-Agent der amerikanischen Regierung, ehemaliger Soldat und Polizeioffizier.

Absolviert man den Kurs erfolgreich, erhält man ein Zertifikat. Preis pro Kurstag: 130 Franken.

Das Geschäft mit der Angst funktioniert. Die Nachfrage nach solchen Kursen sei in letzter Zeit, vor allem seit den Anschlägen von Paris, enorm angestiegen, schreibt «Le Matin».

Auch der französische Staat unterrichtet

In Frankreich gibt sogar der Staat Unterricht im Überleben bei Terrorattacken. Die wichtigsten Regeln? Vor einem Schützen versteckt man sich am besten hinter einem Automotor, da dieser Geschosse besser aufhält.

Zuerst die bewegbaren Leute in Sicherheit bringen! Verletzte an den Füssen ziehen oder sie unter den Armen aufgreifen! Schwere Blutungen stillen! Ohnmächtige in stabile Seitenlage bringen! Eine Herzmassage durchführen!

Das französische Innenministerium bietet die zweistündigen Schulungen zum Thema «Überleben bei einem Attentat» seit Februar an. Dies berichtet die «NZZ» heute. Ziel der Kurse sei keine klassische Erste-Hilfe-Ausbildung, sondern die Vermittlung lebensrettender Massnahmen bei einem Massenanfall von Verletzten. (stj)

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