Weil das Personal fehlt, schliesst der Kanton Freiburg die Impfzentren in Granges-Paccot und Bulle während eines Teils der Festtage oder schränkt den Betrieb ein. Der Entscheid wirft hohe Wellen im Kanton.
Die Behörden begründen ihren Entscheid mit der Erschöpfung des Personals. Die Freisinnigen und ihre Jugendsektion kritisieren, es sei nicht akzeptabel, «die Freiburgerinnen und Freiburger zur Impfung aufzufordern und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit dazu zu nehmen». In einer Mitteilung fordern die Freisinnigen den Staatsrat auf, «alles zu unternehmen, um die Impfung fortzusetzen». Kritik gab es am Mittwoch auch von der Mitte und von der GLP. Letztere sprach von mangelnder Planung und Voraussicht.
Armeeangehörige müssen zuerst ausgebildet werden
Wie andere Westschweizer Kantone wird auch der Kanton Freiburg seit Kurzem vorübergehend von der Armee unterstützt. Doch diese Verstärkung müsse zuerst ausgebildet werden, erklärte Christophe Monney, stellvertretender Kantonsarzt, in einem Bericht der Tageszeitung «La Liberté» vom Mittwoch.
Derzeit sei die Abwesenheitsrate beim Personal sehr hoch und es sei schwierig, Personal rekrutieren zu können. Monney sprach von einem grossen Erschöpfungszustand. Das Personal müsse daher geschont werden.
Ab Januar 20'000 Impfungen pro Woche
Die Freiburger Kantonsregierung betonte am Mittwoch, dass ab Mitte Januar 20'000 Impfungen pro Woche zur Verfügung stehen. In Regionen ohne Impfzentrum kämen mobile Teams zum Einsatz.
Eine Neuerung gibt es im Zusammenhang mit dem kantonalen Testzentrum in Granges-Paccot. Dieses zieht wieder ins Forum Freiburg, wo es schon einmal beheimatet war.
Wegen steigender Fallzahlen und den neu wieder gratis durchgeführten Antigentests stand das Zentrum unter Druck, wie die Behörden mitteilten. Sowohl für die Nutzenden wie auch das Personal mussten dringend grössere Räumlichkeiten gefunden werden. (SDA)