Ihr Tod schockierte eine ganze Region: Die damals 19-jährige Samantha M.* wurde im November 2017 in Cheyres im Kanton Freiburg ermordet. Acht Wochen fehlte von ihr jede Spur. Dann wurde ihre Leiche in einem Sumpf am Ufer des Neuenburgersees entdeckt (BLICK berichtete).
Ihr Killer Richard G.* gestand wenig später die schreckliche Tat. Der Fall beschäftigt aber bis heute die Behörden. Noch immer ist ein Gutachten zum Täter hängig.
Atoussa, eine Freundin von Samantha, sagte damals kurz nach dem Verschwinden des Teenagers gegenüber «20 minutes», dass diese kein einfaches Leben gehabt habe. Was damit gemeint gewesen sein könnte, kommt womöglich erst jetzt langsam ans Licht. Wie die welsche Zeitung «24 heures» berichtet, wurde der in Süditalien lebende Grossvater von Samantha in Lecce vor ein Gericht vorgeladen. Der Verdacht: Er soll seine Enkelin sowohl in der Schweiz wie auch in Italien missbraucht haben.
«Das Leben hat Samantha kein Geschenk gemacht»
«Er ist fast 90 Jahre alt und nicht in einem Zustand, in dem er verurteilt werden könnte. Manchmal erkennt er mich nicht einmal», sagt der Anwalt des Grossvaters. Der betagte Mann leide zudem an Demenz. Er soll in der kommenden Woche auf seine psychische Gesundheit hin untersucht werden. Dann wird sich auch zeigen, ob es überhaupt zu einem Verfahren im Fall Samantha kommen wird oder ob die weiteren Abklärungen eingestellt werden.
Auch in Genf beschäftigte sich die Justiz bereits mit dem Verhältnis des Grossvaters zu seiner Enkelin. Vor neun Jahren wurde sogar eine Strafuntersuchung eröffnet. Zweimal musste Samantha in diesem Zusammenhang aussagen. Einmal soll sie von Berührungen ihres Grossvaters gesprochen haben, beim zweiten Mal redete sie von Vergewaltigung. Gegenüber «24 heures» sagt deshalb auch ihre Grossmutter: «Das Leben hat Samantha kein Geschenk gemacht.» (cat)
* Name der Redaktion bekannt