Gewaltige Wassermassen nach starken Regenfällen am Wochenende haben der Dampfbahn Furka zugesetzt. Vvier Murgänge haben die 17 Kilometerlange Strecke zwischen Realp im Kanton Uri und Oberwald im Kanton Wallis an mehreren Stellen verschüttet.
«Geröllmassen, Dreck und Schlamm haben die Gleise zugedeckt, teilweise wurde gar das Schotterbett, auf dem die Geleise liegen, unterspült», sagt Ulf Weidle von der Gebirgsbahngesellschaft Dampfbahn Furka Bergstrecke (DFB) zu BLICK. Besonders betroffen seien Abschnitte oberhalb Gletsch und unterhalb Mutbach bei Obergoms VS. Aber auch zwischen Tiefenbach UR und Realp UR sei die Strecke aktuell nicht mehr mit dem Zug passierbar, so Weidle.
Strecke war schon «eingewintert»
Die Unwetter kamen zu einem schlechten Zeitpunkt. Denn die Dampfbahn befindet sich seit dem letzten September-Wochenende in der Winterpause. «Wir haben dafür die Tunnel-Tore auf der Furka-Strecke geschlossen sowie die Signalisation und Weichenstellblöcke abgebaut, damit sie von den Schneemassen im Winter nicht beschädigt werden», sagt Weidle.
Das muss nun alles wieder aufgebaut werden, um die Strecke nach den Unwettern am 2. und 3. Oktober wieder instand zu stellen. «Wir müssen das machen, bevor der Schlamm auf den Schienen und im Schotterbett gefriert und so noch grössere Schäden entstehen», sagt Weidle.
Dafür ruft die DFB nun Mitglieder des Vereins Furka-Bergstrecke zur freiwilligen Mithilfe am kommenden Wochenende auf. «Wir haben jeweils rund 400 Mitglieder, die bei Bauarbeiten jeweils tatkräftig mithelfen. Wir hoffen nun, dass möglichst viele von ihnen nochmals hochkommen und mit anpacken», sagt Weidle. Von Freitag bis Sonntag soll die Bergstrecke wieder Instand gestellt werden.
Rekord-Regenfälle in der Zentral- und Südschweiz
Heftige Regenfälle sorgten das ganze Wochenende über vor allem in der Zentral- und Südschweiz für Überschwemmungen und Murgänge. An einigen Orten wurden neue 24-Stunden-Niederschlagsrekorde gemessen. So fielen etwa in Bosco-Gurin TI zwischen Freitag und Samstag 283 Liter pro Quadratmeter, in Binn VS waren es 259 Liter und in Robièi TI 227 Liter. Rekorde gab es auch auf der Göscheneralp UR (182 Liter), in Piotta TI (171 Liter), Sedrun GR (145 Liter) und in Disentis GR (121 Liter).
Am Montagmorgen habe sich das Wetter auch im Süden beruhigt und die grossen Niederschläge seien abgeklungen, schrieb Meteonews. Bäche und Flüsse führten aber nach wie vor Hochwasser. Die Pegel würden in den nächsten Stunden langsam sinken. (fr/SDA)